- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Physische Geographie. Einl. von [G. Sundbärg] Gunnar Andersson - 4. Geologie. Von E. Erdmann

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Uppland und Södermanland, den grösseren Teil von Närke und Östergötland,
Teile von Gottland und Öland sowie eine ziemlich breite Küstenstrecke von
Norrland bedeckte. Zu dieser Zeit (der postglazialen) wurde ein Ton von
geringer Mächtigkeit abgesetzt, der den Eismeerton an vielen Stellen bedeckt. In
dem erstgenannten Ton und in mit ihm gleichzeitigen Uferablagerungen ist eine
kleine Schnecke, Ancylus fluviatilis, beobachtet worden, die nur in süssem
Wasser lebt, und man hat daher den erwähnten grossen Süsswassersee als
Ancylus-see und die Zeitperiode, während der er existierte, als Ancyluszeit bezeichnet.
Das Klima hatte sich damals so verbessert, dass der grösste Teil der quartären
Fauna und Flora von Fennoskandia nun einwanderte. — Die Wassermassen
des Ancylussees verschafften sich allmählich einen Ausfluss durch die
gegenwärtigen Belte und den Öresund; und als gegen Ende der Ancyluszeit eine
laugsame Landsenkung im südlichen Teil des Ostsee- und des Nordseegebiets
nebst umliegendem Lande die obenerwähnte Hebung ablöste und unter
anderem die Gegenden um den Öresund und die Belte herum auf ein etwas
tieferes Niveau als ihr heutiges gesenkt wurden, drang das Wasser der Nordsee in
den Ancylussee ein, der somit in ein Binnenmeer mit brackischem Wasser
umgewandelt wurde.

Die Verbindungsstrasse, die auf diese Weise eröffnet wurde, war damals
breiter als die gegenwärtige, und der Salzgehalt des Binnenmeers (der Ostsee)
wurde schliesslich beträchtlich grösser als jetzt. In den Ablagerungen von Ton
und Uferkies, die sich innerhalb der von diesem Binnenmeer damals bedeckten
Landgebiete absetzten, ist unter anderem eine damals bis in den Bottnischen
Meerbusen hinauf verbreitete Schnecke, Litorina litorea, angetroffen worden,
nach welcher das vorerwähnte Binnenmeer, Litorinameer, und die Ablagerungen
desselben die Bildungen der Litorinazeit genannt worden sind. Fast ganz
Uppland, ein grosser Teil der Gebiete um den Mälar- und Hjälmarsee herum
sowie die Küstenstrecken von Schonen nordwärts bis nach Haparanda waren
damals in grösserer oder geringerer Breite von dem Litorinameer bedeckt. In
Uppland erreichte dieses ein 60 Meter höheres Niveau als der jetzige
Meeresspiegel. Der graue, ungeschichtete Ton, der in einer Mächtigkeit von einem
oder ein paar Metern den Eismeerton und die übrigen älteren Schichten in den
obengenannten Gebieten bedeckt und im allgemeinen den dort angebauten
Ackerboden bildet, ist während der Litorinazeit abgesetzt worden.

Da die marinen Ablagerungen, sowohl die glazialen als die postglazialen, der
Hauptsache nach den besten und leichtest zu kultivierenden Boden in Schweden
darstellen, sind sie auch zum allergrössten Teil für die Landwirtschaft in
Anspruch genommen worden. Die kultiviertesten und dichtest bevölkerten Gebiete
des Landes fallen daher im grossen und ganzen mit den einstmals, in glazialer
und postglazialer Zeit, meerbedeckten Landstrecken zusammen.

Der Eismeerton und der Postglazialton finden in ausgedehntem Masse zur
Herstellung von Ziegeln, Kacheln und Töpfergut Verwendung. Ersterer dient
auch, wenn er einigermassen kalkhaltig ist (Mergel), ebenso wie der
Geschiebemergel, als Meliorationsmittel.

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Schweden ist ein seenreiches Land. Ausser den grösseren Binnenseen
Vänern, Vättern, Mälaren, Hjälmaren, Siljan, Storsjön, Hornavan u. a. weisen die
verschiedenen Teile des Landes eine unzählige Menge Binnenseen von
verschiedener Grösse auf. — In noch grösserer Anzahl kommen die verschiedene Arten
von Torf usw. enthaltenden Moore vor, die gewöhnlich die Senken in der auf
dem Gesteinsgrunde sich ausbreitenden Moränendecke einnehmen, und von
denen die meisten ursprünglich verwachsende Wasserbecken gewesen sind. Viele

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