- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Physische Geographie. Einl. von [G. Sundbärg] Gunnar Andersson - 5. Pflanzengeographie. Von H. Hesselman

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Die Buchenwälder sind in der Regel rein und wohlgeschlossen; trockenes
braunes Laub bedeckt den Boden, der im Frühling, ehe die Buchenblätter
sich entwickelt haben, mit unzähligen Windröschen, Waldmeister (Asperula
odorata)
und gelber Goldnessel (Galeobdolon luteum) geschmückt ist, einer
Vegetation, die im Sommer vollständig verschwindet oder ganz zurücktritt. Die Eiche
erlangt stattlichere und schönere Formen als in der südlichen Nadelwaldregion;
auch sind die Eichenwälder geschlossener. Auf feuchtem Boden kommen schöne
Schwarzerlenwälder vor.


Wenn auch der Wald den durch das Klima bedingten Vegetationstyp
Schwedens bildet, so haben doch Kulturformationen und
edaphische Formationen eine so ausgedehnte Verbreitung, dass sie zum
Allgemeincharakter der Landschaft mächtig beitragen. Das Gepräge der
grossen Ackerbaugebiete wird in vieler Beziehung vorwiegend von der
Kultur bestimmt. Das wechselnde Landschaftsbild, das sie gewähren,
rührt in nicht geringem Grade von der wechselnden Ausbreitung von Feld
und Wiese sowie von der Verwertung des Bodens für verschiedene
Kulturpflanzen her.

Die in Schweden vorkommenden Getreidearten sind Roggen, Weizen, Hafer
und Gerste. Der Weizen gehört hauptsächlich den mittleren und südlichen
Teilen des Landes an, Roggen wird mit gutem Erfolg bis hinauf nach dem
Küstenland in Norrbotten gebaut, muss aber in Norrland vor der Gerste
zurücktreten, die dort die wichtigste Getreideart bildet. Hafer kommt gleichfalls
bis zum Län Norrbotten vor, wird aber in den klimatisch ungünstigeren Teilen
von Norrland nur als Grünfutter gebaut. Der Kartoffelbau erstreckt sich über
das ganze Land, bis in seine nördlichsten Teile. Als Futterpflanzen baut man
auf mehrjährigen Weideäckern Timothygras und Klee; in weiten Gebieten von
Norrland werden jene Weideäcker durch trockene, hochliegende Wiesen von sehr
bunter Vegetation ersetzt, in der sich häufig eine Anzahl als Futterpflanzen
minderwertiger, aber schön blühender Gewächse in reicher Fülle finden. Durch die
Kultur ist die Flora Schwedens um eine grosse Zahl sog. Unkrautpflanzen
bereichert worden, die häufig aus den Mittelmeergegenden oder Westasien
stammen, so z. B. die Kornblume, die Mohnarten u. a. Nicht wenige
Unkrautpflanzen stammen jedoch aus der ursprünglichen Vegetation und haben dann
ihre Heimat an Ufern, auf Felsen, Brandfeldern etc.


Eine eigentümliche Stellung nimmt in Schweden die (mit Heidekraut
bewachsene) Heide ein. Diese ist da eine Art klimatischer
Kulturformation. Sie ist entstanden durch den Eingriff des Menschen im
Walde mit Axt und Feuer und wird nur durch Abweiden und Heidebrand
vor seiner Wiederkehr bewahrt. Der Vegetationstypus gehört dem
südwestlichen Schweden an, dessen verhältnismässig feuchtes und
niederschlagreiches Klima da, wo der Wald verschwindet, seine Entwicklung
begünstigt.

In der Heide bedeckt das gewöhnliche Heidekraut (Calluna vulgaris) den
Boden mit einer gleichmässig geschlossenen Decke, die im Frühling und im
Sommer graugrün, im Spätsommer und Herbst violettrot gefärbt ist.
Ausserdem kommen Blaubeere, Preisselbeere, Glockenheide (Erica tetralix),
Krähenbeere (Empetrum nigrum) und gemeine Bärentraube (Arctostaphylos uva ursi)

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