Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 1. Geschichtliche Übersicht. Von E. Svensén
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König Albrecht missvergnügten schwedischen Herren boten ihr Schwedens
Krone an, und nachdem Albrecht 1389 bei Falköping besiegt worden war,
kam eine Vereinigung zwischen den drei nordischen Reichen Schweden,
Norwegen und Dänemark zustande. Hiermit wurde für Schweden die letzte
Zeitperiode des Mittelalters die sog. Kalmarer Union, eingeleitet.
Die jetzt beendete Folkungerzeit ist in Schweden weit reicher an
hervorragenden Persönlichkeiten gewesen als die früheren Jahrhunderte.
Birger Jarl, Magnus Ladulås und Torgils Knutsson waren alle
Herrschernaturen grossen Ranges und alle von Sorge für das Beste des niederen Volkes
beseelt, was im Vergleich zu anderen Ländern ein seltener Zug während des
Mittelalters ist.[1]
Schwedens berühmteste Persönlichkeit aus dieser Zeit ist jedoch eine
Frau: die heilige Birgitta. Überhaupt ist seit den Tagen der Wikingerfahrten
Birgitta die erste schwedische Persönlichkeit, die sich zu internationaler
Bedeutung erhob. Ihr Andenken ist in erster Linie mit dem von ihr
gestifteten Birgittenorden verknüpft, dessen vornehmstes Kloster seinen Sitz
in Vadstena hatte.
Von den Ereignissen der Periode ist das unvergleichlich wichtigste der
sog. »grosse Tod» oder die schwarze Pest, die etwa im Jahre 1350 ganz
Europa heimsuchte. Im Norden scheint sie in ungewöhnlich hohem Grade
verheerend aufgetreten zu sein, wenn auch die zeitgenössischen Schilderungen
übertrieben sein dürften. Sicher ist, dass wenigstens in gewissen Gegenden
der Anbau des Landes einen Rückschritt machte, zu dessen Überwindung es
Jahrhunderte bedurfte.
Zu Ende der Periode waren die eigentlichen Grenzen Schwedens
unverändert so, wie sie oben (Ende Übergangszeit) angegeben sind. Dagegen war
die Eroberung Finnlands nun beendet.
Die Kalmarer Union (1389—1523). Die Vereinigung der nordischen
Reiche zu dieser Zeit war, wie Geijers berühmtes Wort lautet, »ein Ereignis,
das wie ein Gedanke aussah». Die drei Völker standen einander in Sprache
und Sitte zwar ziemlich nahe, im ganzen aber wanderten sie doch ihre eigenen
Wege, Dänemark mit Verbindungen nach Süden, Norwegen nach Westen und
Schweden wohl auch nach Süden und Westen, aber dazu in hohem Masse
nach Osten. Die weiten Entfernungen bedeuteten auch ein grosses Hindernis
für die Durchführung der Einheit. Was unter anderen Verhältnissen durch
diese Annäherung hätte gewonnen werden können, blieb daher aus, und bei der
Auflösung der Union trennten sich die drei Völker nur mit einem erhöhten
Gefühl der Verschiedenartigkeit — wenigstens was Schweden und Dänemark
betraf.
Schon Margaretas nächster Nachfolger, Erik von Pommern (1412—39),
brachte durch seine feudalistischen Übergriffe wie durch die unleidliche
Bedrückung, die von seinen dänischen Vögten ausgeübt wurde, Schwedens
Volk zu einer Empörung, die schliesslich mit der Absetzung des Königs endete
— zuletzt auch in Dänemark und Norwegen. Dieser Volksaufstand (1434—36)
unter dem edlen Engelbrekt, ist eines der bedeutungsvollsten Ereignisse
in der Geschichte Schwedens. In der Tat ist jetzt das schwedische
Nationalbewusstsein erwacht. Die kleinen Landschaftsreiche, mit ihren
getrennten Intressen und gegenseitigen Eifersüchteleien, verschwanden aus
der Geschichte, und auf dem historischen Schauplatz zeigt sich zum ersten
Male ein geeinigtes, selbstbewusstes schwedisches Volk.
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