- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 1. Geschichtliche Übersicht. Von E. Svensén

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Grade bedeutsamen Einfluss gewann. Mit diesen festen Grundpfeilern ihrer
Macht waren die Stures eine Art Könige ohne Krone, und unter ihren Händen
wurde das schwedische Staatsgebäude auf uralt einheimischem Grunde
errichtet. Meistens waren sie auch imstande, den dänischen Königen die Spitze
zu bieten, auch dann, wenn diese, was nicht selten vorkam, Unterstützung
von einem grossen Teil des schwedischen Adels und der Kirche erhielten.

Nachdem der letzte Reichsverweser des Namens Sture, Sten Sture der
Jüngere,
im Jahre 1520 im Kampf gegen Kristian II. sein Leben verloren
hatte, gelang es diesem, die Union noch einmal wiederherzustellen. Aber
durch die wahnwitzigen Taten, die mit dem »Blutbad in Stockholm» ihren
Anfang nahmen, und die Hunderte der vornehmsten Männer Schwedens
verräterisch ums Leben brachten, machte er sich so verhasst, dass sich ganz
Schweden in wenigen Monaten aufs neue in Aufruhr befand. Dieses Mal
war es der berühmte Gustav Vasa, der sich an die Spitze des
Freiheitskrieges stellte. Mit der glückligen Durchführung desselben und der Ausrufung
Gustav Vasas zum König von Schweden im Jahre 1523 waren die Tage der
Union von Kalmar für immer vorbei.


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Ornässtugan, Holzhaus in Dalarne, aus dem 15. Jahrhundert.


Die eben geschilderte Periode gehört ohne Zweifel zu den romantischsten
Zeitabschnitten in Schwedens Geschichte. Die Zeit der Grösse des
Bauernstandes
(1434—1543) steht an allgemein menschlichem Interesse in nichts hinter
der etwa gleichzeitigen schweizerischen zurück, obgleich sie weit weniger
bekannt ist als diese. Und die fortwährenden Kämpfe gegen innere
und äussere Feinde zeigen oft eine dramatische Gewalt, die von der Feder
eines Shakespeare geschildert zu werden verdiente. In einer Zeit, wo in
dem übrigen Europa das Ritterwesen schon im Verfall begriffen war, erreichte
es in Schweden eine späte Blüte, deren Schönheit noch besonders dadurch
erhöht wurde, dass der Ritter hier mit den tiefsten Schichten des Volkes in
Verbindung trat: sich an ihre Spitze stellte und mit ihnen die gemeinsame

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