Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 2. Demographische Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] E. Arosenius
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Wie es auf deutschen ethnographischen Karten fast stets geschieht, den ganzen
inneren Teil von Nordschweden bis zum 62. Breitengrade hinab als von Lappen
bewohnt zu bezeichnen, ist vollkommen unrichtig. Von den 120 000 Einw.
Jämtlands machen die Lappen nur etwa 900 aus, und selbst in Lappland sind
diese letzteren in so entschiedener Minderzahl, dass es nur ein einziges
Kirchspiel daselbst gibt, in welchem die lappische Nation mehr als die Hälfte der
Bevölkerung ausmacht; dieses Kirchspiel ist das allernördlichste Schwedens
(Karesuando). In Lappland in seiner Gesamtheit bilden die Lappen nicht
einmal den zehnten Teil der Bevölkerung. — Die Lappen, die dem
finnisch-ugrischen Zweige des mongolischen Stammes angehören, sind teilweise noch
Nomaden (jedoch in immer geringerer Anzahl) und bilden in ethnographischer
Hinsicht ein sehr interessantes Volk, ein Gesichtspunkt, dessen nähere
Behandlung in einem Spezialartikel unten zu finden ist. Die streitigen
Interessen der Lappen und der schwedischen Ansiedler zu versöhnen und der
Unterdrückung der ersteren durch das Vordringen einer höheren Kultur
vorzubeugen, ist eine ziemlich schwierige Aufgabe für die schwedische Gesetzgebung
gewesen, ohne deren humanen Geist das kleine lappische Kontingent sicherlich
schon längst in Schweden verschwunden sein würde.
Die 25 000 Finnen finden sich zum weitaus grössten Teil im Län Norrbotten,
wo sie besonders im Torneåtal eine geschlossene Masse bilden. Nach der Ansicht
vieler Forscher ist diese Bevölkerung in Wirklichkeit zum grösseren Teil
schwedischen Ursprungs, obwohl sie im Laufe der Jahrhunderte — wesentlich infolge
einer mangelnden Einsicht bei den schwedischen Behörden in die Bedeutung
der Sache — für die finnische Sprache gewonnen worden sind. Gegenwärtig
breitet sich jedoch die schwedische Sprache merkbar in den von Finnen
bewohnten Gegenden aus, dank den verbesserten Kommunikationen mit den von
Schweden bewohnten Gebieten, besonders den Eisenbahnen, sowie dank den
grossen Bergwerksbetrieben, durch die besonders das zuvor verfinnischte
Kirchspiel Gällivare der schwedischen Kultur wiedergewonnen worden ist. Nunmehr
sorgt auch der Staat für die Ausbreitung der schwedischen Sprache durch
freigebige Unterstützung des Volksunterrichts in diesen Gegenden. Bei den
Finnischsprechenden selbst herrscht auch ein allgemeiner Wunsch, des Vorteils
teilhaftig zu werden, der in der Kenntnis der Hauptsprache des Landes liegt.
In den mittelschwedischen Bergwerksbezirken kam es während des
sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts zur Einwanderung einer nicht unbedeutenden
Menge Finnen, die jedoch nunmehr vollständig in der schwedischen Bevölkerung
aufgegangen ist. Letzteres gilt auch von der Kolonie von Wallonen, die im
siebzehnten Jahrhundert für die Eisenwerke um Dannemora herum ins Land
gerufen wurden.
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