- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
127

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 2. Demographische Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] E. Arosenius - Die schwedische Sprache. Von O. von Friesen

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

Umgangs- und Schriftsprache durch Gewährung einer grösseren Freiheit für die
letztere zu verringern.

Die hervorstechendsten Merkmale der schwedischen Sprache gegenüber ihren
nächsten Verwandten sind: die Zusammenziehung der alten Diphthonge,
Reichtum an verschiedenen schwach betonten Endvokalen und eine ganz
eigentümliche Betonungsweise, die sich in gewissem Sinne im Norwegischen, doch kaum
in einer anderen europäischen Sprache wiederfindet. Als allgemeines Urteil
kann man sagen, dass das Schwedische sich durch Kraft und Klarheit sowie
durch Klangreichtum und Abwechslung auszeichnet.

Die moderne Dialektforschung teilt Schweden in vier Regionen ein: a) die
eig. schwedische mit dem Zentrum in Uppland und im Mälartale. Hierher
gehören auch die Mundarten in Norrland, besonders längs des Bottnischen
Meerbusens, und das Östschwedische in Finnland und Russland nördlich und südlich
vom Finnischen Busen. Die Mundarten der am Norwegen grenzenden
Landschaften zeigen in höherem oder geringerem Grade Verwandtschaft mit dem
Norwegischen. Dies gilt weniger von den Mundarten in Värmland und Dalarne
als von den früher norwegischen Provinzen Bohuslän, Härjedalen und Jämtland;
b) die götische im nördlichen und mittleren Teil von Götaland um die beiden
grossen Seen Vättern und Vänern herum; c) die südschwedische, die den
grösseren Teil von Småland, ferner Schonen, Halland und Blekinge umfasst. Die
Sprache stimmt hier wegen älterer politischer und kultureller Verbindungen
mehrfach mit dem Dänischen überein; d) die gottländische auf der Insel
Gottland.

Von demographischem Gesichtspunkt aus kann Schweden in drei von
einander ziemlich scharf geschiedene Gebiete geteilt werden, nämlich: a)
östlicher Teil von Südschweden, charakterisiert durch zahlreiche und frühe Ehen,
aber nichtsdestoweniger eine geringe eheliche Fruchtbarkeit und eine grosse
Anzahl unehelicher Geburten aufweisend; ferner gekennzeichnet durch eine im
allgemeinen hohe Sterblichkeit, mit hoher Selbstmordfrequenz, sowie endlich durch
einen niedrigen Geburtenüberschuss, aber auch durch unbedeutende
Auswanderung; b) westlicher Teil von Südschweden, charakterisiert durch relativ geringe
Zahl und spätes Eingehn der Ehen, aber nichtsdestoweniger durch hohe eheliche
Fruchtbarkeit und geringe Anzahl unehelicher Geburten, mittelmässige oder
geringe Sterblichkeit, im allgemeinen niedrige Selbstmordfrequenz sowie meistens
hohen Geburtenüberschuss, aber starke Auswanderung; c) Nordschweden,
ausgezeichnet durch mittelmässige Eheschliessungsfrequenz, im allgemeinen sehr starke
Fruchtbarkeit und geringe Anzahl unehelicher Geburten, meistens niedrige
Sterblichkeit und sehr hohen Geburtenüberschuss sowie unbedeutende
Auswanderung.

Während der letzten Jahrzehnte haben sich indessen diese Unterschiede
teilweise abgeschwächt, und an der obigen Charakteristik sind gegenwärtig
verschiedene Modifikationen vorzunehmen. Besonders ist die Auswanderung auch aus
Nordschweden ziemlich bedeutend geworden.


Von den obenerwähnten fremden Volkselementen sind Lappen und
Finnen an gewissen Orten von nicht gerade geringer Bedeutung, nämlich
im nördlichsten Schweden (Län Norrbotten und die Lappmarken des
Läns Västerbotten). Die Frage der finnischen Bevölkerung hat bisweilen
dazu geneigt, einen politischen Charakter anzunehmen, infolge der nahen
Nachbarschaft Finnlands.

Was zunächst die Lappen betrifft, so sind diese seit unvordenklichen Zeiten
in Lappland und in geringerer Anzahl ausserdem im Län Jämtland ansässig.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:07 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/1/0151.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free