Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 3. Volkscharakter und soziale Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] J. Asproth - Sitten und Lebensweise. Von [G. Sundbärg und J. P. Velander] Einar J:son Thulin und V. Själander - Wohnungen. Von [F. Sundbärg] Carl G. Bergsten
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II. DAS SCHWEDISCHE VOLK.
.seil betrifft, so ist ihre Lebensweise der Hauptsache nach gleich der im
heutigen Westeuropa allgemein herrschenden, mit der Schattierung, ,die durch die
besonderen Charakterzüge des Volkes etwa bedingt sind. Bestrebungen, die
in letzter Zeit der Lebensweise ihren Stempel aufgedrückt haben, sind, ausser
der Mässigkeitsbewegung, unter anderem die Volksbildungsbestrebungen
(gemeinverständliche Vorträge, Volksbibliotheken usw.) sowie die Sportbewegung. — Die
Gelegenheiten, bei denen die eigenartigen Gebräuche und Sitten eines Landes
besonders hervortreten, sind Feiertage und Feste. Der grösste Feiertag im Jahre
ist das Weihnachtsfest, das in Schweden län£tr und gründlicher gefeiert werden
■dürfte als in irgend einem anderen Lande. In den Familien ist man vorher
geschäftig, um alles sauber und gemütlich zu machen, und reichliche Vorräte
von Speisen und Getränken werden beschafft, damit die Feiertage selbst eine
Zeit des Vergnügens und der Ruhe werden. Am bekanntesten von den
Weihnachtsgebräuchen dürfte die Sitte des Weihnachtsbaums sein, die jedoch
•erst seit der Mitte des verflossenen Jahrhunderts allgemein geworden ist. Eine
.andere dieser Weihnachtssitten ist die Weihnachtsmesse, »julottan», der feierliche
Gottesdienst in den Kirchen am frühen Weihnachtsmorgen. — Von kleineren
\ olksfesten seien erwähnt die Walpurgisnacht, »valborgsmässoaftonen» (Nacht
vom 30. April auf den 1. Mai), die früher vielfach durch Anzünden grosser
Feuer festlich begangen wurde, und das Mittsommer fest (am 23. und 24. Juni),
■ein für Schweden eigentümliches Fest, das sein äusseres Gepräge unter anderem
durch den reichen Sehmuck von Häusern, Schiffen, Fuhrwerken usw. mit
jungem Birkenlaub erhält, und das man soweit als möglich in der freien Natur
.zubringt.
Von den Festlichkeiten des Familienlebens wurden früher, besonders auf dem
Lande, die Hochzeiten mit ausserordentlich grossem Aufwand gefeiert, der
neuerdings jedoch mehr und mehr gemässigt wird. — In mehreren Gegenden des
Landes gibt auch der Abschluss der Ernte Anlass zu Freudefesten, die
wenigstens früher einen grossen Umfang erhielten.
Wohnungen.
Das Klima macht es in Schweden zu einem der Hauptgesichtspunkte
Lei der Einrichtung der Wohnung, diese hinreichend warm zu gestalten.
-Zu diesem Zweck müssen die Häuser solid erbaut und jedes Zimmer mit
einer Vorrichtung zu künstlicher Erwärmung versehen werden. Als
mehr oder weniger unentbehrlich wird auch das Vorhandensein von
Doppelfenstern angesehen. Da diese Umstände eine verhältnismässig teure
Bauart bedingen, so ist man im allgemeinen genötigt, die Anzahl der
Zimmer einzuschränken, während man andererseits sich gewöhnt hat,
relativ hohe Ansprüche an ihre Grösse zu. stellen.
Sieht man von den Städten wie auch von einzelnen vornehmen
Häusern ab, so gilt von der grossen Masse der schwedischen Wohnhäuser,
dass sie aus Holz errichtet sind und meistens auch immer noch
errichtet werden. Dieses seit alters benutzte Material macht nur langsam dem
Ziegel Platz. Von den Städten sind es zunächst die grössten sowie einige
nach Feuersbrünsten neuerbaute, die ausschliesslich oder hauptsächlich
ans Ziegelhäusern bestehen. In den übrigen überwiegen noch die
Holzhäuser, wenn auch die Bauordnungen im allgemeinen ihre Zunahme zu
beschränken suchen, weshalb auch die in letzterer Zeit neuerbauten ho-
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