Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 2. Staatsverwaltung. Von E. Söderberg - Gesundheits- und Krankenpflege. Von C. E. Waller, R. Moosberg und A. Levertin
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GESUNDHEITS- UNI) KRANKENPFLEGE.
319
Die jährliche Frequenz von Kurgästen in Schweden ist relativ gross, schwankt
jedoch, wie es scheint, mit der wirtschaftlichen Lage im Lande. Für die letzten
Jahre lässt sie sich auf mindestens 35 000 Patienten berechnen, die sich auf
verschiedene Bezahlungsklassen verteilen. Es dürfte wenige Länder geben, wo
weniger Bemittelten eine derartige Pflege in so reichem Masse bereitet wird
wie in Schweden. An vielen der Kurorte finden sich sog. Brunnenlazarette, in
denen Patienten teils gegen eine herabgesetzte Gebühr und teils unentgeltlich
behandelt werden. Im Jahre 1911 betrug die Anzahl Freipatienten nahezu
2 000. Derartige Lazarette giebt es in Medevi, Ramlösa, Bie, Ronneby,
Mösseberg u. a. Die Krankheiten, die hauptsächlich an den Kurorten behandelt
werden, sind alle Formen von sog. Rheumatismus, ferner allgemeine Schwäche,
Blutarmut und Bleichsucht, Nervenkrankheiten, Magen- und Darmkrankheiten,
Herz- und Gefässkrankheiten sowie Krankheiten der Gelenke und des
Knochensystems.
Die Bekämpfung der Tuberkulose, die in letzter Zeit eine der
brennenden Tagesfragen in der ganzen zivilisierten Welt geworden ist, hat
auch in Schweden die grösste Aufmerksamkeit gefunden. Der erste
kräftigere Anstoss zu einer wirklichen Lösung der Tuberkulosefrage im Lande
wurde von der Schwedischen Ärztegesellschaft im Frühling 1896 durch
eine gründliche und allseitige Diskussion der Tuberkulosefrage gegeben,
wobei besonders die Wichtigkeit davon betont wurde, dass auch weniger
bemittelten Patienten Gelegenheit zu Sanatorienpflege bereitet würde.
Schon im Jahre darauf, 1897, stiftete König Oscar II. bei seinem
25-jährigen Regierungsjubiläum 2 200 000 Kronen, die ganze eingesammelte
Nationalgabe, den sog. Jubiläumsfonds, zur Errichtung von
Volkssanatorien für unbemittelte oder weniger bemittelte Patienten. Der
Reichstag 1898 bewilligte 850 000 Kronen für denselben Zweck. Aus diesen
Mitteln wurden drei grössere Volkssanatorien errichtet, Hålahult in
Närke, eröffnet am 16. Juli 1900, Österåsen in Angermanland und
Hessleby in Småland, eröffnet 1901. Die jährlichen Betriebskosten für diese
Sanatorien werden teils durch die Patientengebühren, ca. 200 000 Kr,
und den Ertrag aus dem Jubiläumsfonds, ca. 80 000 Kr, und teils seit
dem Jahre 1904 durch einen jährlichen Staatszuschuss von 200 000 Kr
gedeckt. Unter dieselbe Verwaltung wie diese Sanatorien des
Jubiläumsfonds ist nunmehr noch ein weiteres grösseres Volkssanatorium,
Spens-hult in Halland, gestellt. Es wurde im Jahre 1913 dem Gebrauch
übergeben. Spenshult ist aus Mitteln errichtet worden, die der Reichstag
im Jahre 1909 bewilligte, und ist in erster Linie für gewisse
Staatsbeamte bestimmt. Ferner hat der Reichstag auf gewisse Bedingungen
hin Mittel zur Deckung eines Teiles der Anlage- und Betriebskosten
derjenigen Tuberkulosekrankenhäuser bewilligt, die von Landstingen und
Gemeinden errichtet werden. Zur Lösung einer so grossen Aufgabe wie
der Ausrottung der Tuberkulose bedarf es indessen nicht nur der
kräftigen Initiative der Staatsmächte, sondern auch das Volk in seiner
Gesamtheit muss sich der Aufgabe mit wärmstem Interesse widmen. In
dieser Hinsicht war es in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts noch
recht mangelhaft bestellt. Gegenwärtig, im Jahre 1913. liegen die Dinge
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