Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 3. Kommunalverwaltung. Einl. von G. A. Aldén - Armenpflege. Von Agda Montelius
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
336
III.
STAATSVERFASSUNG UND VERWALTUNG.
Armenpflege wird besonderen Kategorien von Armen Unterhalt und Pflege in
Anstalten oder Heimen gewährt. In grösseren Städten gibt es Arbeitshäuser
und Versorgungsanstalten mit Abteilungen für chronisch körperlich Kranke und
Geisteskranke, Altersheime, Kinderheime, Asyle für Obdachlose,
Wöchnerinnenheime, Säuglingsbewahranstalten, Nachtherbergen u. a. m. Hilfsbedürftige
Kinder werden auch zu einfachen, aber zuverlässigen Familien in Pflege gegeben.
Auf dem Lande ist dies die gewöhnliche Versorgungsart bei Kindern, die auch
bei Älteren Verwendung findet. In Gemeinden, wo es keine oder nur
unzureichende Armeneinrichtungen gibt, wird den letzteren häufig offene
Armenpflege gewährt. Im Jahre 1911 genossen 60"7 % aller Unterstützungsempfänger
im Reiche offene Armenpflege. Doch ist die Gefahr, dass diese missbraucht
wird, gross; denn die Abneigung gegen Armenpflege in dieser Form ist so
gering, dass die Versuchung entstehen kann, unnötigerweise Unterstützung zu
begehren. Als vorteilhaft für die Gemeinden sowohl wie für die Armen haben
sich gut geleitete Armenkolonien mit etwas Ackerland erwiesen; Kränkliche
erhalten dort die nötige Pflege, und die mehr oder weniger Arbeitsfähigen haben
Gelegenheit zur Arbeit und werden dazu angehalten.
Die Zahl der Armenkolonien wird jährlich vergrössert und betrug 1911 489.
Die Gesamtzahl der Armeneinrichtungen belief sich auf 4 259, und zwar ausser
den Armenkolonien 34 Arbeitshäuser, 1 432 Armenhäuser, 28 Kinderheime und
Erziehungsanstalten sowie 2 276 kleinere Armenhäuser, die man einer Anzahl
Armer zu Wohnungen eingeräumt hatte.
Die Zahl der Armenverbände betrug in dem gleichen Jahre 2 506; davon
entfielen 2 377 auf das Land und der Rest auf Städte und Marktflecken. Die
Bevölkerung belief sich auf 5 567 799, davon auf dem Lande 4 084 187 und
in Städten und Marktflecken 1 477 612. Die Gesamtzahl der
Unterstützungsempfänger betrug 238 864, davon gehörten 144 661 Landgemeinden und 94 203
Städten und Marktflecken an. Im Verhältnis zur Bevölkerung betrug die Zahl
der Unterstützten auf dem Lande 3’64 %, in den Städten 6*38 % und im ganzen
Reiche 4’29 %.
Die durchschnittliche jährliche Anzahl der Unterstützungsempfänger in den
Jahrfünften seit 1876 ergibt sich aus Tab. 58, die auch die Höhe der Kosten
der Armenpflege während derselben Zeit zeigt.
Die Statistik der Armenpflege geht in Schweden bis auf 1805 zurück.
In ihrer jetzigen, mehr entwickelten Form besteht sie seit 1874.
Die zur Zeit gültige Armenordnung entspricht in mancherlei Hinsicht
Tab. 58. Die Armenpflege.
Jährlich Mittlere
Bevölkerung UnterstUtzungsempf äuger Auf 1000 Einw. Ausgabe für die
Armenpflege, Kronen
direkte indirekte summa summa pro Einw.
1876- -80. . 4 5C0 000 150 894 52 726 203 r.20 45-2 7 377 000 1-64
18hl- —85 . . 4 605 000 162 418 61280 223 698 48-6 8 656 000 1-88
1K86- -90 . . 4 742 000 172 233 64 706 236 939 500 9 535 000 201
1891- -95 . 4 832 000 1hl 813 71847 253 660 52-5 11 613 000 2 40
1896- -00 . . 5 032 000 176 906 65 607 242 513 48 2 13 367 000 2’66
1901- -05 . . 5 214 000 174 998 59 899 234 897 45-1 17 043 000 3 27
1906- -10. . 5 406 000 176 707 57 291 233 998 433 22 234 000 411
1910 . . . 5 499 000 178 934 57 984 236 918 43-1 24 267 000 4 41
1911 5 542 000 180 485 58 379 238 S<>4 43-1 24 551 000 4-43
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>