- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
338

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 3. Kommunalverwaltung. Einl. von G. A. Aldén - Armenpflege. Von Agda Montelius

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III. STAATSVERFASSUNG UND VERWALTUNG.

Schäften und Privaten. In Stockholm errichtete die Bürgerschaft eine
Witwenversorgungsanstalt (1724) und einige Jahrzehnte später ein Männerheim für
ihre eigene Angehörigen. Das Hospital des Zimmermannsordens (1796) gewährt
kränklichen Männern — ursprünglich Zimmerleuten und im Kriege Verletzten
— Schutz, und das Soopsche Armenhaus (1734) ist eine Freistätte für alte
Dienerinnen adliger Familien. Aus demselben Jahrhundert stammen auch das
Altersheim in Gotenburg, das Adelsvärdsche Altersheim in Östergötland, Weckholms
Hospital im Län Upsala, von Conows Stiftung in Malmö, die Brocksche Stiftung
in Landskrona u. a. m.

Um die Mitte desselben Jahrhunderts wurden zur Pflege und Erziehung von
Kindern gegründet: Murbecks Erziehungsanstalt für Stockholmer Kinder (1747),
die Freimaurerwaisenhäuser in Stockholm (1753) und Gotenburg (1756), das
Gotenburger Waisenhaus und das Gustavianische Waisenhaus in Norrköping.
Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen das Gustavsberger
Waisenhaus bei Uddevalla, das Östader Waisenhaus bei Alingsås (Alströmer), die von
Reisersche Stiftung in Kristianstad u.. a. m.

Durch Vermächtnisse wurden auch zahlreiche Fonds gebildet, aus denen —
zum Teil in Form jährlicher Pensionen — andauernd Unterstützungen
ausgezahlt werden. Viele dieser Unterstützungen sind, an dem verminderten
Geldwert unserer Zeit und unseren erhöhten Ansprüchen gemessen, äusserst klein,
teilweise mit wunderlichen Einzelbestimmungen für die Verteilung, viele jedoch
bilden auch nach heutigen Verhältnissen eine bedeutende Hilfe für den
Empfänger.

Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden sehr wenige
Anstalten der obenerwähnten Art. Die Fröbergsche Erziehungsanstalt in Kalmar
und das Rettungshaus auf Hisingen, beide aus den vierziger Jahren stammend
und für ungeratene und verwahrloste Knaben bestimmt, sind Ausnahmen.
Dagegen beginnen jetzt Vereine aller Art zu Hilfszwecken zu entstehen. Im
ganzen scheint man jedoch während dieser Zeit untätig abgewartet zu haben,
was das erwartete Armengesetz bringen würde. Als dieses endlich feste Gestalt
erhielt, wurde dem Publikum klar, dass eine private Tätigkeit neben der
gesetzlichen durchaus nötig var.

Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden also allerhand
Anstalten und Vereine zur Unterstützung Notleidender begründet, bis sich
schliesslich in den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts die Notwendigkeit
herausstellte, Ordnung in all diese mannigfaltige Tätigkeit zu bringen und ein
Zusammenwirken mit der kommunalen Armenpflege zu erstreben. Gleichzeitig erkannte
man, dass die Arbeit zur Verhütung der Not wichtiger sei als die Versuche zu
ihrer Linderung, und dass Vorbeugung das einzige Mittel sei, die Not einmal
gänzlich auszurotten.

Bei der Begründung von Anstalten dachte man nach wie vor in erster Linie
an greise und kranke Personen; an mehreren Orten entstanden Heime für
verschämte Arme und für alte Dienerinnen sowie grössere und kleinere
Krankenheime für chronisch Kranke. Auch akut Kranken und Genesenden suchte man
das Dasein zu erleichtern durch vorübergehende Aufnahme in Krankenheime,
und Vereine zur Ausübung von Krankenpflege in armen Familien haben durch
Gewährung sachverständiger Pflege und geeigneter Nahrung an Kranke, die aus
verschiedenen Gründen nicht in Krankenhäusern aufgenommen werden konnten,
unberechenbaren Nutzen gestiftet.

Für Verführte und Verkommene, für geistig und körperlich Verwahrloste hat
man Heime verschiedener Art errichtet. Arbeitslosen hat man Beschäftigung,
den Ärmsten billige Wohnungen verschafft und in Nachtherbergen und Asylen
den Obdachlosen zeitweilige Zufluchtsstätten bereitet.

Vor allen Dingen aber wollte man den Kindern die Hilfe gewähren, deren

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