Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Staatsverfassung und Verwaltung. Einl. von E. Hildebrand - 5. Kirchliche Verhältnisse. Von K. B. Westman
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III. »TA ATS VERFASSUNG UND VERWALTUNG.
Ausser einigen kleineren, hauptsächlich aus Ausländern bestehenden
Gemeinden von Englisch-Episkopalen, Französisch-Refarmierten und
Griechisch-Katholi-schen (zusammen 300 Mitglieder) haben wir in Schweden seit dem letzten
Drittel des 19. Jahrhunderts eine Anzahl reformierter Sekten mit ansehnlicher
Mitgliederanzahl, nämlich: Baptisten (53 000), Freibaptisten (3 200), Methodisten
(17 500), Katholisch-Apostolische oder Irvingianer (900), Mormonen (1 900),
Ad-ventisten (400) u. a. m. Von diesen sind nur die Methodisten und die
Katho-lisch-Apostolischen gesetzlich aus der schwedischen Kirche ausgetreten und
haben eigene, vom Staat anerkannte Glaubensgenossenschaften gebildet. Eine
solche ist auch die ’»Neue Kirche» (die Svedenborgianer, etwa 300); obwohl
ausgegangen von einem Schweden, hat diese ihre meisten Anhänger in
England und Amerika (7 000—-8 000 in jedem der beiden Länder). Von nicht
protestantischen Glaubensbekennern sind römische Katholiken (etwa 2 600) und
Juden (etwa 4 400) zu erwähnen.
Mit dieser Mannigfaltigkeit von religiösen Parteien ist auch eine lebhafte,
wenngleich sehr zersplitterte, äussere Missionstätigkeit verbunden. Die
diesbezügliche Arbeitsleistung Schwedens in nichtchristlichen Ländern wird durch
etwa 430 Missionsarbeiter und eine jährliche Ausgabe von l’i Mill. Kr bezeichnet.
Die schwedische Kirche, deren Organ für diesen Zweck ein von der
Kirchenversammlung gewählter Missionsvorstand ist, arbeitet in Südafrika und Indien
(58 schwedische und 248 eingeborne Missionsarbeiter, etwa 6 500 eingeborne
Christen), die Vaterlandsstiftung in Ostafrika und Indien (96 schwedische und
217 eingeborne Missionsarbeiter, etwa 3 400 eingeborne Christen), der
Missionsbund in Kongo, China, Ost-Turkestan und Kaukasien (123 schwedische und 256
eingeborne Missionsarbeiter, etwa 12 600 eingeborne Christen — wobei der
Kreis von Anhängern weiter genommen ist als in den vorhergehenden Fällen).
Ausserdem bestehen mehrere kleinere Gesellschaften (Svenska missionen i Kina,
Helgelseförbundet — der auch innerhalb des Landes tätig ist —, Skandinaviska
alliansmissionen u. a.).
Unter den Lappen wirkt u. a. die Schwedische Missionsgesellschaft, eine der
ältesten in Schweden (gestiftet i. J. 1835). Viel wird auch für die
seelsorgerische Fürsorge für Seeleute in fremden Häfen getan, und die Juden sind auch
nicht vergessen.
Mit den zahlreichen schwedischen Auswanderern in den Vereinigten
Staaten von Nordamerika besteht eine lebhafte Verbindung auch religiöser Art.
Gleichwie im Mutterlande sind die Schweden auch dort in mehrere kirchliche
Parteien zerspalten. Die Mehrzahl der religiös Interessierten -— viele stehen
ausserhalb jeder kirchlichen Genossenschaft — hat sich an die lutherische
Augustanasynode angeschlossen, die 1 130 Gemeinden, 640 Geistliche und
260 000 Gemeindemitglieder hat. Sie besitzt 10 höhere Bildungsanstalten und
verschiedene Wohltätigkeitsinstitute. Die Geistlichen derselben erhalten ihre
Ausbildung im »Augustana college and theological seminary» in Röck Island, HI.,
mit 35 Lehrern und 700 Schülern. Der Schwedische Missionsbund hat
gleichfalls zahlreiche Anhänger unter den Schweden in Amerika; viele haben sich
auch den reformierten Sekten angeschlossen, besonders an die Baptisten und
Methodisten.
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