Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 1. Volksunterricht. Von J. M. Ambrosius - Arbeitsstuben für Kinder. Von Anna Hierta-Retzius - Schulen für Taubstumme. Von F. Nordin
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Die Arbeitsstuben werden recht billig besorgt. Es geschieht durch Zuschuss
von seiten der Stadt und Gemeinde und durch den Verkauf der Arbeiten der
Kinder. Der Zuschuss der Stadt für alle Arbeitsstuben in Stockholm betrug
im Jahre 1913 43 000 Kr, der Gemeinden 300—2 000 Kr für jede Stube.
Das Lehrpersonal besteht teils aus freiwilligen, teils aus besoldeten
Lehrerinnen und geschickten Handwerkern. In Stockholm betrug im letzten Jahre die
Zahl der freiwilligen 53 und die der besoldeten 130.
Während der letzten 26 Jahre sind Arbeitsstuben, bis zu einer Anzahl von
66, auch in der Provinz entstanden, und zwar in folgenden Ortschaften: Gotenburg
(5), Jönköping (2), Uppsala (2), Gävle (2), Lund (2), Liljeholmen, Hagalund,
Nynäshamn, Södertälje, Eskilstuna, Nyköping, Sala, Västerås, Örebro, Mölnbo,
Norrköping, Linköping, Växjö, Kalmar, Visby, Karlskrona, Karlshamn, Malmö,
Landskrona, Hälsingborg, Halmstad, Borås, Skövde, Skara, Uddevalla, Karlstad,
Korsnäs, Falun, Ockelbo, Ljusdal, Hudiksvall, Sundsvall, Härnösand, Östersund,
Örnsköldsvik, Umeå, Luleå, Boden, Haparanda; und ferner in Norrbotten:
Arvidsjaur, Arjepluog, Jokmok, Nattavara, Vittangi, Tärendö, Korpilombolo,
Pello und in Västerbotten: Wilhelmina, Stensele, Sorsele und Malå.
I. K. H. die Kronprinzessin steht an der Spitze der Arbeitsstuben in
Västerbotten, die, ebenso wie diejenigen in Norrbotten, in der Regel als Heime
eingerichtet sind, in denen die Kinder während der acht Wintermonate wohnen,
Nahrung und Unterricht erhalten. Der Grund hierfür ist, dass die Wohnungen
der Eltern meilenweit auseinander liegen. Den Sommer bringen die Kinder bei
ihren Eltern zu.
In den 26 Jahren, die seit dem Anfang der Arbeitsstubentätigkeit
verflossen sind, hat deren Organisation und Arbeitsmethode eine immer grössere
Entwicklung erreicht. Die guten Resultate dieser Tätigkeit haben sich auch
bewährt und allgemeine Anerkennung gefunden. Die Arbeitsstuben haben sich
als eines der besten Mittel zur Vorbeugung der Verwilderung der Jugend
erwiesen. Tausende von Kindern, darunter viele aus den schlechtesten Heimen, sind
so gerettet worden, ohne dass es nötig gewesen wäre, sie von ihren Eltern zu
trennen und in sog. Besserungsanstalten zu schicken.
Arbeitsfreude und Arbeitstüchtigkeit sind das Ziel der Arbeitsstuben: die Kinder
an Ordnung und Arbeitsamkeit zu gewöhnen, sie mit solchen Fertigkeiten
auszurüsten, dass sie dann im Leben vorwärts kommen und sich so weit wie möglich
selbst weiterhelfen können.
Über die Tätigkeit und Organisation der Arbeitsstuben finden sich
ausführliche Mitteilungen in einer 1897 herausgegebenen illustrierten Arbeit:
»Arbetsstugor för barn» (Arbeitsstuben für Kinder) von Anna Hierta-Retzius sowie
in »Modellserier från svenska arbetsstugor för barn» (Modellserien aus
schwedischen Arbeitsstuben für Kinder) von derselben Verfasserin, auf deutsch 1904
bei Gustav Fischer in Jena erschienen; ferner in »Stockholms arbetsstugor för
barn», den Jahresberichten des Zentralkomitees, 1888—1912, 23 Hefte; endlich
in »Våra arbetsstugor för barn» (Unsere Arbeitsstuben für Kinder), Vortrag von
Agda Hedvall (Sekretärin des Zentralkomitees für Stockholms Arbeitsstuben) 1911.
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