Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk / 408 (1913) Author: Joseph Guinchard Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 1. Volksunterricht. Von J. M. Ambrosius - Schulen für Taubstumme. Von F. Nordin

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übereinstimmt. Nach vereinzelten in der Zwischenzeit angestellten Versuchen wurde
der regelmässige Taubstummenunterricht in Schweden von Pär Aron Borg im
Jahre 1808 begründet. Bis zum Jahre 1864 war dieser Unterricht (verbunden
auch mit dem Unterricht für Blinde) an dem von ihm errichteten Institut in
Stockholm konzentriert, das bald eine staatliche Einrichtung wurde. Die
Tätigkeit wurde hauptsächlich nach den Grundsätzen der französischen Schule
ausgeübt. Während der Jahre 1864 bis 1889 entstanden eine Menge neuer
Anstalten auf privatem Wege, und man strebte danach, den Unterricht auf alle
taubstummen Kinder auszudehnen; gleichzeitig wurde lebhaft für die Einführung
der Sprechmethode gearbeitet. Mit dem Gesetz vom 31. Mai 1889 beginnt
schliesslich eine neue Periode, die inbezug auf den Taubstummenunterricht Schweden
unter den europäischen Ländern in die vorderste Reihe stellt.

Die Taubstummenschule in Vänersborg.

Der Unterricht der Taubstummen ist nach diesem Gesetz eine öffentliche
Angelegenheit, für die die Landstinge und die in diesen nicht einbegriffenen
Städte zu sorgen haben, doch mit Unterstützung von seiten des Staates, der
auch eine gewisse Inspektion ausübt. Dieser Unterricht ist ferner obligatorisch.
Das Schulalter beginnt mit dem 8. Jahre und dauert acht Jahre, von der
Aufnahme in die Schule an gerechnet. Der Privatunterricht ist der Kontrolle der
öffentlichen Schulbehörde unterstellt.

Das Land ist für den offiziellen Taubstummenunterricht in sieben Distrikte
mit je einer Behörde und mindestens einer Schule eingeteilt. Die Anordnungen
im Einzelnen werden von jedem Distrikt für sich bestimmt, was eine allseitige
Entwicklung unter fruchtbarem wechselseitigem Wettkampf ermöglicht hat.
Dieses ist in der Zeit, die seit der Annahme des Taubstummengesetzes verflossen
ist, und die als Versuchszeit bezeichnet werden kann, von grossem Nutzen
gewesen. Während der letzten Jahre hat sich jedoch, wie weiter unten gezeigt
werden wird, eine Strömung bemerkbar gemacht, die dahin geht, dem
Taubstummenunterricht eine festere und einheitlichere Organisation zu geben.

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