- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
414

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 1. Volksunterricht. Von J. M. Ambrosius - Schule für mit mehrfachen Gebrechen behaftete Blinde. Von Elisabeth Anrep-Nordin - Idiotenanstalten. Von A. Petrén

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

414 IV. DAS UNTER JUCHTS WESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

heim für blinde Taubstumme» mit 4 Schülern, zu denen sich im folgenden
Jahre ein fünfter gesellte, eröffnet. Seit dem Jahre 1890 geniesst die Anstalt
für die Erziehung der blinden Taubstummen eine jährliche Unterstützung von
5 000 Kr.

Allmählich wurde das Schulheim, das 1892 nach Vänersborg übersiedelte, in
der Weise erweitert, dass es auch blinde Schwachsinnige aufnimmt, für deren
Pflege und Unterhalt es nun einen Staatsbeitrag bezieht.

Für diejenigen blinden Taubstummen und blinden Schwachsinnigen, die die
eigentliche Schulabteilung durchgemacht haben, wurde 1905 ein Arbeitsheim
eingerichtet, das eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hat, da die die Schule
verlassenden Zöglinge, auch die bestentwickelten, sich natürlich in einer äusserst
hilflosen Lage der Welt ausserhalb der Schule gegenüber befinden. Das
Arbeitsheim ist mit Unterstützung des »Vereins für die Pflege envachsener Blinder,
die taubstumm oder schwachsinnig sind», errichtet worden.

Schliesslich veranlasste der Umstand, dass verschiedene der Schützlinge sich
als in so hohem Grade schwachsinnig erwiesen, dass sie unbildbar waren, im
Jahre 1906 die Einrichtung einer dritten Abteilung — des Asyls für die
Un-bildbaren, wo sie die Pflege erhalten, die ihre Hilflosigkeit erfordert, und soweit
zu Sauberkeit und menschlichen Gewohnheiten erzogen werden, dass sie ein
wenigstens äusserlich menschenwürdigeres Dasein als bisher führen.

Die Königin Sofia-Stiftung ist somit eine für blinde Taubstumme und blinde
Schwachsinnige bestimmte vollständige Erziehungsanstalt, umfassend eine Schule,
in welcher die Zöglinge in den gewöhnlichen Schulfächern und in Slöjd,
vorzugsweise Weben, unterrichtet werden, ein Arbeitsheim, dessen Schützlinge
hauptsächlich mit Slöjd beschäftigt werden, sowie ein Asyl für die Unbildbaren
mit einer Platzanzahl von bezw. 55, 25 und 57. Begründerin und Vorsteherin
der Anstalt ist Frau E. Anrep-Nordin.

Die für jeden Zögling zu entrichtende Jahresgebühr beträgt: im Schulheim
400 Kr, im Arbeitsheim 300 Kr und im Asyl mindestens 300 Kr. Beiträge
zu dieser Anstaltsgebühr werden nunmehr von den meisten Landstingen
gewährt.

Die Unterrichtszeit wird auf 10—12 Jahre für solche blinde Kinder, die
zugleich taubstumm sind, berechnet; für andere blinde Kinder auf mindestens 8
Jahre, je nach der intellektuellen Begabung des Kindes.

Gegenwärtig sind an der Anstalt angestellt 14 Lehrerinnen, 5 Hausmütter, 16
Wärterinnen, 10 Dienerinnen, ein Knecht — ausser der Vorsteherin, dem
Kassenverwalter und dem Arzt — welche alle, ausser den 4 letztgenannten, auch in
der Anstalt wohnen.

Lange war die Anstalt die einzige ihrer Art in der Welt. Vor einigen Jahren
wurde indessen eine solche Schule in Nowawes unweit Berlin nach dem Muster
der schwedischen Anstalt errichtet. Wiederholt hat diese Besuche von
Fremden gehabt, die während kürzerer oder längerer Zeit den Anstaltsbetrieb studiert
haben.

Ein Vorschlag zur Übernahme der Anstalt seitens des Staates liegt vor.

Idiotenanstalteil. Die Geschichte der Pflege Schwachsinniger in
Schweden reicht nicht weit zurück. Im Jahre 1863 wurde die erste Schule für
schwachsinnige Kinder (privat) eröffnet; diese wurde nach kurzer Zeit von
Ema-nuella Carlbeck übernommen, unter deren Leitung sie sich zu einer wahren
Musteranstalt entwickelte. Später haben sich hauptsächlich die Läne der
Erziehung der schwachsinnigen Kinder angenommen, wobei zuweilen zwei oder
mehr Läne eine Anstalt gemeinsam errichteten. Gegenwärtig beträgt die Zahl
der Idiotenschulen 27, davon sind 6 im Besitz von Vereinen, alle übrigen
gehören Läne oder grösseren Städten. Alle diese Anstalten sind Internate,
ausgenommen die der Stadt Norrköping, welche Externat ist.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/1/0438.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free