- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
422

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 1. Volksunterricht. Von J. M. Ambrosius - Volksbildungsarbeit. Von G. A. Aldén, A. Dalin, K. Kjellberg, N. Lundahl und R. Sernander

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IV. DAS UNTER JUCHTS WESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

stellt, eine bedeutende Macht ist aber in die Hände des Vorstehers gelegt,
von dessen persönlicher Tüchtigkeit der Erfolg der Arbeit in hohem Grade
abhängt. Keine bestimmten Lehrkurse sind nämlich festgestellt, und
keine Abgangsprüfung kommt vor ausser in angegliederten praktischen
Kursen.

Der Vorsteher ist meistens ein akademisch gebildeter Mann; die übrigen
Lehrer (zwei bis fünf an jeder Schule) sind Kandidaten der Philosophie, Ingenieure,
Agronome oder Offiziere. Als Schüler werden Jünglinge angenommen, die das
18. Lebensjahr zurückgelegt (das Durchschnittsalter beträgt 20—22 Jahre), die
Volksschule durchgemacht haben und ein Zeugnis über unbescholtenen Wandel
beibringen. Eine Aufnahmeprüfung findet nicht statt. Im Jahre 1912 betrug
die Anzahl der männlichen Schüler 1 194.

Der Unterricht umfasst einen oder zwei Jahreskurse, doch von wesentlich
verschiedenem Charakter, so dass die Mehrzahl der Schüler nur den ersten
Kursus durchmacht. Der Unterricht wird hauptsächlich erteilt durch
leichtfass-liche Vorträge, abwechselnd mit Fragen, Lesen und Erklären des Lehrbuchs,
Vorzeigen und Erklären von Anschauungsmaterial, schriftlichen Arbeiten, genau
nachgeahmten Sitzungen der kommunalen Körperschaften und engeren
Ausschüsse usw. Gemäss einer Durchfechnittsberechnung für das Jahr 1905, die
im wesentlichen auch für die spätere Zeit gilt, nahmen an den männlichen
Schulen 46 % der Unterrichtsstunden allgemeinbildende Lehrfächer in
Anspruch: Geschichte, Literatur, Volkswirtschaftslehre, ethische Vorträge,
Staatsund Kommunalverfassung, Erdkunde, Naturwissenschaft, Gesundheitslehre,
Redeübungen, Gesang und gesellige Zusammenkünfte, während 54 % der
Unterrichtsstunden auf mehr praktische und technische Unterrichtsfächer verwendet
wurden: schwedische Sprache mit Aufsatzschreiben, Rechnen, Buchhaltung,
Schönschreiben, Zeichnen, Geometrie, Feldmesskunde, Nivellieren und (in
vereinzelten Fällen) Landwirtschaft und Slöjd.

In dem zweiten Jahreskursus, der mehr praktisch gehalten ist, kommen in
der Regel Landwirtschaftslehre, Haustierpflege und Waldwirtschaftslehre hinzu.
An mehreren Schulen ist dieser zweite Jahreskursus in eine reine
landwirtschaftliche Winterschule umgebildet, die einen besonderen Staatszuschuss für die
Erteilung dieses Unterrichts geniesst; siehe hierüber Näheres unter der
Abteilung Landwirtschaftlicher Unterricht.

Auch für weihliehe Zöglinge werden Volkshochschulkurse abgehalten.
Schon von Anfang an haben die Kurse für männliche Schüler während des
Winterhalbjahrs (November—April) stattgefunden; ein naheliegender
Gedanke war es da, den Sommer zu Kursen für Frauen anzuwenden.
Zuerst geschah dies an der Volkshochschule Vilan im Jahre 1873 und hat
seitdem allgemeine Nachfolge gefunden. In der Regel werden diese
Kurse von dem Vorsteher der männlichen Schule und seiner Frau geleitet,
unterstützt durch eine Anzahl der übrigen Lehrer sowie besonders
angestellter Lehrerinnen.

Die Gesamtzahl weiblicher Zöglinge betrug im Jahre 1912 1 224. Das Alter
war gewöhnlich 18—20 Jahre. Die Unterrichtsfächer sind: Schwedisch,
Geschichte, Erdkunde, Naturkunde, Gesundheits- und Haushaltungslehre, Rechnen,
Buchhaltung, Schönschreiben, Gesang und mehrere Arten von Handarbeiten und
Weberei. Im Jahre 1905 wurden 34 % der Unterrichtsstunden an weiblichen
Volkshochschulen auf allgemeinbildende und 66 % auf praktische und technische
Unterrichtsfächer verwendet. — Mehrorts ist die weibliche Volkshochschule zu

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