Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 8. Öffentliche Sammlungen und Institutionen für Wissenschaft und Kunst. Die periodische Presse - Archive. Von E. Hildebrand
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ARCHIVE.
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Archive.
Das Reichsarchiv ist nunmehr die Zentralbehörde für das öffentliche
Archivwesen in Schweden. Ursprünglich umfasste es die Registratur der
Regierungskanzlei (bzw-kanzleien), was auch heute noch der Fall ist;
mit der Zeit aber wurden mit ihm u. a. vereinigt die Archive der alten
Reichsstände (mit Ausnahme des Adels), die älteren Teile der Archive
verschiedener alter Behörden mitunter bis 1850 oder noch später), so des
Svea-Hofgerichts (Svea hovrätt), des Kommerzkollegiums, des
Bergkollegiums und des Staatskontors, ferner viele Privatsammlungen. Der
Reichsarchivar ist der Chef des öffentlichen Archivwesens und hat die
Archive der Zentralbehörden, der Provinzialregierungen, der Domkapitel
u. a. zu inspizieren. Das Reicharchiv ist in vier Sektionen geteilt mit je
einem ersten Archivar als Sektionschef; es veröffentlicht eine Reihe
wichtiger Urkunden und Textsammlungen.
Yon den die äussere Politik Schwedens betreffenden Aktenstücken
wurden bis vor kurzem nur die bis zum Jahre 1813 reichenden im
Reichsarchiv aufbewahrt. Nunmehr jedoch hat das Auswärtige Amt die
Aktenstücke bis 1860 überlassen, wenn auch vorerst noch nicht vollständig.
Dem Reichsarchiv untersteht die Landesarchivorganisation. Es gibt bis
jetzt (1912) vier Landesarchive; die Errichtung eines fünften in Norrland
ist geplant. In den Landesarchiven werden die älteren Teile — d. h. die
älter als hundert Jahre sind, nicht selten jedoch auch jüngere — der
Archive gewisser Lokalbehörden, der Provinzialregierungen,
Amtsgerichte (Häradsrätter), Städte, Kirchengemeinden u. a. gesammelt und
verwaltet. Einigen Städten und Gemeinden wurden jedoch unter gewissen
Bedingungen Ausnahmerechte bezüglich der Landesarchivbestimmungen
zugestanden. Jedes Landesarchiv steht unter Leitung eines
Landesarchivars; diese inspizieren jetzt auch die kleineren Lokalarchive innerhalb
ihres Bezirks. Die vier Landesarchive befinden sich in Uppsala, Vadstena,
Lund und Gotenburg.
Die Zentralämter haben eigene Archive; wie jedoch bereits erwähnt,
haben einige von ihnen die älteren Teile dem Reichsarchiv überlassen.
Von den übrigen ist das bedeutendste das dem Kammerkollegium
(Katasteramt) unterstellte Kamnierarchiv. Es geht bis auf die Zeit Gustavs
I. (Gustav Vasas) zurück und enthält Aktenstücke und
Rechnungsbelege über das Steuerwesen und andere für die innere Verwaltung
und Kulturgeschichte Schwedens bedeutsame kameralistische
Verhältnisse. — Das Kriegsarchiv enthält Sammlungen betreffend das Heer- und
Kriegswesen zu Lande, handgezeichnete und gedruckte Karten,
Marschrouten, Festungs-, Belagerungs- und Schlachtpläne; das Archiv der Flotte
enthält Sammlungen betreffend das Marine- und Seekriegswesen.
In der Provinz haben die Domkapitel wertvolle und zum Teil alte
Archive (in Uppsala, Gotenburg und Lund grösstenteils in den
Landesarchiven deponiert). Das Göta-Hofgericht (Göta hovrätt) hat in
Jönköping ein bedeutendes Archiv.
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