Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 10. Die schönen Künste - Malerei. Von [C. R. Nyblom] Carl G. Laurin
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MALEREI.
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Zeit. Erstere besteht aus »Intarsia» sowohl für die Ornamentik, die gleich dem
ganzen Zimmer in Renaissancestil gehalten ist, als auch für die eingelegten
Landschaften. Die Malerei wird durch den grossen Fries über der Wandtäfelung
vertreten, wo man eine Wildschweinjagd sieht, in Gips modelliert und in
natürlichen Farben gemalt. Auch die älteren Teile von Gripsholm, in denen die
alte Malerei erhalten ist, vor allem Herzog Karls Schlafgemach (»Johanns III.
Gefängnis»), geben einen guten Begriff von einheimisch schwedischer
ornamentaler Malerei.
Von der Zeit Gustav Vasas an beginnen auch Porträts einheimischer Männer
und Frauen vorzukommen, immer jedoch, soviel man weiss, von ausländischen
Malern, Deutschen oder Niederländern, ausgeführt. Gustav stand
erwiesener-massen in Verbindung mit dem altholländischen Meister Jan van Scorel.
Porträts finden sich von dem König selbst (1542) und seiner Schwester Margareta
(Gripsholm und Uppsala). Aber erst mit dem 17. Jahrhundert traten in
Schweden Maler mit bekannten Namen auf. Ein solcher war J. H. Elbfas (gest. 1664),
der von 1625 bis 1664 schätzbare Porträts hervorragender Zeitgenossen, wie
Gyllenhielm, Skytte, Axel Oxenstierna, ausführte. Von der Königin Kristina
wurden zwei Ausländer nach Schweden berufen, die jedoch bald wieder
heimkehrten, nämlich der Niederländer Dav. Beck (1621—56), bekannt durch
sein Bild der Königin, und der Franzose Sébastien Bourdon (1616—71), der
sie gleichfalls malte. Das bemerkenswerteste Bildnis von Kristina stammt
jedoch von der Hand des Holländers Abr. Wuchters (gest. 1683), in Uppsala,
1667 her. Einen starken Abbruch erlitt die Kunstbildung im Lande, als dieselbe
Königin bei ihrer Abreise die Werke berühmter Meister, vor allem jedoch
italienischer, mit sich nahm, die während des dreissigjährigen Krieges als Beute
aus Süddeutschland und Prag heimgebracht worden waren.
Zu Beginn des karolinischen Zeitalters um die Mitte des 17. Jahrhunderts
trat ein Mann hervor, der einen grossen Einfluss auf die Kunstentwicklung in
Schweden ausüben sollte, nämlich der Deutsche David Klöcker, später geadelt
als Ehrenstrahl (1629—98), der bereits im Anfang der 1650er Jahre hierher
kam, aber erst 1661 sich ernstlich in Schweden niederliess. Er wurde
nun zum »Hofkonterfeier» ernannt und bildete allmählich eine Schule, die für
die Kunst zu Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts von, wenn auch
nur vorübergehender, Bedeutung war. Er erhielt während einer ausländischen
Reise Gelegenheit, zuerst in Nürnberg und dann hauptsächlich in Rom unter
Pietro da Cortona zu studieren. Sein Stil gründete sich somit auf das Prinzip
des italienischen Barockstils, den Spuren der grossen Meister nachzugehn, wobei
auch eine tüchtige Portion deutscher Schwere in das unvermeidliche
Allegoriewesen mit hineinkam. Dies zeigt sich deutlich in seinen grossen dekorativen
Werken, Plafonds und Wandgemälden, z. B. dem Plafonds im Saale des
Ritterhauses, »Beratung der Tugenden» (1674), sowie in ähnlichen Bildern auf
Drottningholm. Ein paar grosse, aber ziemlich leere religiöse Gemälde sind die
»Kreuzigung» und das »Jüngste Gericht» in der Storkyrkan zu Stockholm. Während
der ganzen Zeit seiner Tätigkeit bekundet Ehrenstrahl einem ziemlich lebendigen
Sinn für die Farbe. Was aber mehr und mehr versagt, ist das Vermögen der
Individualisierung. Und doch hatte er als ein ausgezeichneter Porträtmaler
begonnen, wovon z. B. sein Bildnis Erik Dahlbergs (1664, in Uppsala) und meh
rere Porträts Karls XI., allein oder im Kreise der königlichen Familie, Zeugnis
ablegen. Dass er auch Sinn für die Natur hatte, zeigen seine Bilder von
Pferden, Hunden und anderen Tieren, die oft einen erstaunlich modernen Zug
aufweisen, sowie die Landschaften, die er als Hintergrund auf vielen seiner
Gemälde anbrachte.
Sein bedeutendster Schüler war ein Verwandter, David v. Krafft (1655—1724),
der der »Konterfeier» Karls XII. wurde und viele Porträts von dem Könige von
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