- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
570

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 10. Die schönen Künste - Bildhauerkunst. Von [C. R. Nyblom] Carl G. Laurin - Malerei. Von [C. R. Nyblom] Carl G. Laurin

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IV. DAS UNTERRICIITSWESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

vorragende Porträtskulpturen geschaffen. Otto Strandman (geb. 1871) zeigt nicht
zum wenigsten in seinen Kleinskulpturen in Holz, Bronze oder Silber ein
ungewöhnliches Geschick und fein ausgebildeten Geschmack. Herman Neujd (geb.
1872) arbeitet glücklich auf dem Gebiete der Kleinskulptur, und Aron Jerndahl
(geb. 1858), aus dem Handwerk hervorgegangen, schildert in seinen Skulpturen
das Leben des Arbeiters. C. Fagerberg (geb. 1878) ist ein verdienstlicher
Darsteller des schwedischen Sportlebens. Und Frau Agnes Kjellberg-Frumerie (geb.
1869) und Alice Nordin (geb. 1871) gehören zu den ersten Frauen, die in
Schweden erfolgreich sich der Bildhauerkunst gewidmet haben.

Malerei.

Wie überall waren auch in Schweden die ersten Versuche der Malerei mit
der Baukunst verknüpft, deren Werke mit Malerei dekorativer Art geschmückt
wurden. Das Gleiche war, wie wir gesehen haben, auch bei der Bildhauerei
der Fall; aber die Erzeugnisse dieses letzteren Kunstzweiges waren natürlich
seltener als die der Malerei, da sie mehr Arbeit erforderten und sich teurer
stellten als Malereien. War eine Kirche aus natürlichem Stein erbaut, so kamen
Malereien weniger in Frage, ausser bei den Fenstern. Wurde dagegen die Kirche
aus Ziegel errichtet und im Inneren mit Putz versehen, so war es sehr natürlich,
dass man die Mörtelwände mit farbigem Schmuck versah, denn das Tünchen
kam erst im 17. Jahrhundert auf, wo dann die alten Malereien übermalt wurden.
Und ebenso natürlich war es, dass man nicht nur Ornamente, sondern auch
Figurenbilder anwandte, die einen biblischen oder allegorischen Inhalt, manchmal
vermischt mit den Schöpfungen der Volksphantasie, erhielten. Das war
beispielsweise in dem Erzstift Uppsala zu Ende des 15. Jahrhunderts der Fall,
wo unter dem Erzbischof Jakob Ulfsson nahezu jede einzige Kirche in Uppland
und den Landesteilen nördlich davon mit einem Bilderschmuck ausgestattet
wurde, die in unseren Tagen an vielen Stellen wiederentdeckt und freigelegt
worden ist. Bestand die Kirche aus Holz, wie das in waldreichen, im übrigen
aber armen Gegenden der Fall war, war es noch notwendiger, sie im Inneren
auszumalen, gleichwie sie aussen mit Schindeln verkleidet wurde. So ist z. B.
die Kirche zu Kåda in Värmland (1320er Jahre) sowohl im Chor als im
Langschiff mit vorzüglichen Bildern geschmückt. Dasselbe war auch bei der
Vrig-stader Kirche in Småland (1865 abgebrochen) der Fall. Besonders Gottland war
reich an gemalten Fenstern mit biblischen Bildern, wovon noch an mehreren
Stellen vieles erhalten ist. Als Beispiel sei die schöne Kirche von Dalhem
unweit Visby genannt. Alle diese Bilder sind kulturgeschichtlich wertvoll,
obwohl ihr künstlerischer Wert bisweilen recht gering sein kann. In ihrer
primitiven Unschuld bilden sie jedoch einen rührenden Beweis der Frömmigkeit
und des Eifers jener Zeit, Gottes Haus der Gemeinde angenehm zu machen.
Es ist hier übrigens nicht das Detail, das etwas bedeutet, sondern das Ganze,
cla gewöhnlich auch nicht der geringste Teil von Decke oder Gewölbe, Wänden
und Fenstern von der Lust, die Konstruktion durch Form und Farbe zu
veredeln, unberührt gelassen wird. Dabei sind auch die Ornamente und die
Farbenwahl gewöhnlich das, was am meisten interessiert und dominiert.

Jakob Ulfsson starb 1521, und solange er lebte, wurde sicherlich die
Ausschmückung der Kirchen in derselben Weise wie früher weiter geübt. Ungefähr
dieselbe Art von Malerei wurde auch in Schlössern und Wohnhäusern angewandt,
wenngleich mit einigen Veränderungen der Stoffwahl, wenn es profane Zwecke
galt. Mit der Thronbesteigung Gustav Vasas und der beginnenden Herrschaft
des Vasastils in sämtlichen neuerbauten Schlössern vollzog sich eine entschiedene
Stilveränderung auch in der Malerei. Eriks XIV. Schlafgemach im Schloss zu
Kalmar gewährt eine Vorstellung von der Dekoration wie von der Malerei jener

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