Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 10. Die schönen Künste - Malerei. Von [C. R. Nyblom] Carl G. Laurin
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
MALEREI.
577
Während dos 18. Jahrhunderts wurde auch mit Vorliebe die Kupferstichkunst
gepflegt, deren bedeutendste Ausüber P. G. Floding (1731—Ol), der sogar eine
Kupferstichschule gründete, J. Gillberg (1724-—93) und J. F. Martin (1755—
1816), der Bruder des Malers, der ausser Porträts Landschaften und
Stockholmer Bilder schuf, waren.
Hatte die Malerei, gleich der Bildhauerkunst, eine Blüte während der
gustavianischen Periode gehabt, so war dagegen während der ersten
Jahrzehnte nach 1809 die Stellung der beiden Künste ziemlich verschieden.
Während, wie wir gesehen, die Bildhauerkunst nach Sergel sich verhältnismässig
auf einem ansehnlichen Standpunkt hielt, trat bald, nach dem Hinscheiden der
überlebenden Gustavianer, ein Rückgang in der Malerei ein, die nun wenig
Interesse darbietet. Vertreter des talentlosen Schlendrians waren F. Westin (1782
—1862), der geschichtliche Bilder und Porträts ebenso leer wie geleckt malte,
und P. Krafft d. J. (1777—1863), der anfangs im Bildnisgenre grosse
Hoffnungen erweckte, die jedoch im Laufe der Zeit allmählich zunichte wurden.
Er malte seine besten Porträts im 18. Jahrhundert. Der Landschaftsmaler
K. J. Fahlcrantz (1774—1861) erlangte eine gewisse Berühmtheit durch seine
romantischen Gemälde mit einer Art verschwommener »allgemeiner» Idealität.
—- Die akademische Richtung stiess bald auf Widerstand nicht nur seitens der
Kritik, sondern auch von Künstlern her, die sich nach einer freieren und
natürlicheren Auffassung und Darstellung sehnten. Der bedeutendste Vertreter dieser
Opposition war K. G. Sandberg (1782—1854), unterstützt durch den Bildhauer
Fogelberg. Sandbergs Bilder aus dem Volksleben und geschichtliche Fresken
im Dom zu Uppsala waren beachtenswerte Versuche einer neuen
Darstellungsart. Seine Porträts reichten nicht an die Bredas heran, waren aber immerhin
wahrer als die Westins.
Diese drei, Westin, Fahlcrantz und Sandberg, kamen nie aus Schweden
heraus, und mit den Studien in Paris war es zu Ende. Stattdessen bildete nun
Rom das Ziel für die Studienreisen der Maler, gleichwie es früher schon das
Reiseziel der Bildhauer gewesen war. Einer von denen, die sich am frühesten
nach Rom wandten, war O. J. Södermark (1790—1848), einer der vielen
Militärs, die in Schweden sich einen Künstlernamen erworben haben. Er war ein
geschickter Porträtmaler, der sich ehrlich und treu an die Natur hielt. Seine
Bildnisse von Berzelius, Jenny Lind und Fredrika Bremer gehören zu den
wirklich guten Porträts aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Noch vollendeter
in derselben Kunstart wurde sein Schützling in Rom, U. Troili (1815—75),
mit dem diese Art von Malerei sich in Schweden wieder hob. Sowohl
Farbengefühl als Charakter zeichneten diesen allzu bescheidenen Künstler aus. Seine
Bilder des Finanzmannes A. O. Wallenberg und seiner Gemahlin bilden eine
Zierde des Nationalmuseums. Ein dritter Romfahrer war N. J. Blommér (1816
—53), der über Paris nach Rom kam, wo er früh starb, nachdem er in fremden
Landen seinen Phantasieträumen von den Gestalten nordischer Sage und
Mythologie Form verliehen hatte. Egron Lundgren (1815—75) besuchte nicht nur
Rom und Italien, sondern auch Spanien und Indien, lebte auch viel in England
und gab seinen Reiseerinnerungen in vorzüglichen Aquarellen Ausdruck.
Lundgren war ein internationaler Typus in der schwedischen Kunst und besass
sowohl als Schriftsteller wie als Maler einen verfeinerten Geschmack. J. Stäck
(1812—68) und G. V. Palm (1810—91), beide Landschaftsmaler, fuhren
gleichfalls nach Rom; ersterer malte auch Motive aus Holland, letzterer hauptsächlich
aus Italien und Schweden. ./. Boklund (1817—81) hat sich hauptsächlich als
Lehrer und Museumsintendant verdient gemacht.
Von sonstigen der Mitte des 19. Jahrhunderts angehörenden Malern sind zu
erwähnen: P. G. Wickenberg (1812—46), Sandbergs Schützling, der in Paris
die Welt mit nordischen Winterlandschaften, in der Art der alten Holländer
37—130177. Schweden. I.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>