- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 10. Die schönen Künste - Tonkunst. Von K. Valentin

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IV. DAS UNTERRICHTS WESEN UND DIE (iETSTIGE KULTUR.

mermusik geschrieben — Lindblad auch zwei Symphonien und eine Oper —
beide vor allem jedoch Lieder für eine Stimme. Geijer —
Universitätsprofessor, Geschichtschreiber, Politiker und Dichter — konnte sich nur in
Mussestun-den zwischen anstrengender und bedeutsamer Arbeit der Tonkunst widmen.
Lindblad, »der schwedische Schubert» genannt, hat in seiner reichen Produktion
von Liedern — überwiegend zu eigenen Gedichten — mit Vorliebe schwedische
Natur und Bilder aus dem schwedischen Volksleben gezeichnet. Auch J. .1.
Josephson (1818—80) schrieb — ausser einer Symphonie, Kantaten, Chorwerken
u. a. — vorzugsweise Lieder sowie mehrstimmige Gesänge für Männerstimmen
(»Vårt land», »Rings drapa», »Stjärnorna tindra l-en» u. a.), die noch heute viel
gesungen werden. Die bedeutendsten Repräsentanten für Männerchor und
Männerquartett während der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts waren Otto
Lindblad (1800 — 04) und Gunnar Wennerberg (1817—1001). Letzterer, der
auch Davids Psalmen in Musik setzte und grössere geistliche Chorwerke schrieb,
erlangte grosse Popularität nicht nur mit seinen vaterländischen Hymnen und
Männerchören, sondern auch mit »Gluntarne», einem Duettzyklus zu Gedichten,
in denen er meisterlich treffend das Studentenleben — speziell das uppsaliensische

— der 1840er Jahre schilderte. August Söderman (1832—76), schwedisch in
seinem ganzen Wesen, war es auch in seiner Musik. Die Mehrzahl seiner Arbeiten
zeugen von reicher Erfindung und Selbständigkeit. Seine originellen, einfachen,
wohlgeformten Melodien schliessen sich oft an Ton und Gestaltung des Volksliedes
an. Er hat vortreffliche Balladen mit Orchester (»Tannhäuser», »Die verfallene
Mühle», »Der schwarze Ritter», »Die Wassernymphe», »Die Wallfahrt nach Ivevlaar»),
eine katholische Messe, gemischte Chöre und Männerchöre, die Operette »Hin
ondes lärospån», Musik zu Bühnenarbeiten (Bröllopet på Ulvåsa, Die Jungfrau
von Orleans, Richard III., Marsk Stigs döttrar u. a.), Lieder für eine Stimme
u. a. m. geschrieben. Seine bald ernsten, bald humoristischen Männerchöre,
seine gemütvollen, reizenden Lieder haben in Schweden grössere Verbreitung
gewonnen als die der meisten anderen, seine »Bauernhochzeit» und der
»Ulvåsa-marsch» sind in verschiedenen Weltteilen bekannt geworden.

Die meisten der schwedischen Tonsetzer haben Lieder für eine Stimme
komponiert. In Emil Sjögrens (geb. 1853) Produktion herrschen die Lieder vor,
ausgezeichnet durch reiche Phantasie, fliessende und warme Melodie sowie
kunstvolle Behandlung der Begleitung. Unter ihnen finden sich auch grössere, wie
das grossartige »Bergmanden» oder das humoristische :>Der Vogt von Tenneberg».
Sjögren dürfte von den lebenden Tonsetzern entschieden derjenige sein, dessen
Lieder sowohl innerhalb wie ausserhalb des Landes die grösste Anerkennung und
den meisten Beifall gefunden haben. Er hat ferner acht Sonaten, eine grosse
Anzahl Klavierstücke, Orgelsachen u. a. komponiert.

Die instrumentale Tondichtung ist seit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts
mehr und mehr emporgeblüht. Franz Berwald (1796—1868), eigenartig und
ideenreich — Hans von Billow nannte ihn »einen musikalischen Selbstdenker»

— schrieb nicht weniger als vier Symphonien, Orchesterstücke, etliche
Kammermusikwerke u. a. m. Albert Rubensson (1862—1901) dürfte auf dem
symphonischen Gebiete (in der Symphonie C-dur) in Schweden als erster sich
die Volksmelodien zunutze gemacht haben. Von Ludvig Normans (1831 — 85)
vornehmen und formvollendeten instrumentalen Arbeiten sind bemerkenswert
drei Symphonien, vier Ouvertüren, ein Oktett, Sextette, ein Quintett, Quartette
usw. Weiter hat er prächtige Chorwerke (»Rosa rorans», Motette, Kantaten)
sowie eine Anzahl Lieder geschrieben, in denen der sanfte und weiche Zug
seines Wesens vorherrscht.

Von Andreas Hallen (geb. 1846) rühren eine grosse Anzahl Tonwerke für
Orchester (»Die Toteninsel», »En sommarsaga», Valdemarsuite, Gustav Vasa-Suite,
Schwedische Rhapsodien) ebenso wie vokale Werke her, die sich durch einen

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