- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Theologie. Von K. B. Westman

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THEOLOGIE.

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der damaligen Zeit einnimmt, und welche einen grossen Einfluss auf die
schwedische Sprache und Kultur ausgeübt hat.

Während der Zeit der Orthodoxie (17. Jahrhundert) folgte man im
allgemeinen der lutherischen Theologie in Deutschland. Aus dem Beginn dieses
Jahrhunderts können die hervorragenden Bischöfe J. Rudbeckius (1581—1646) und
L. Paulinus Gothus (1565—1646) als Vertreter der schwedischen Theologie
genannt werden; letzterer schrieb u. a. eine Ethik (»Ethica christiana») in
7 Bänden. Joh. Matthiae (1592—1670) vertrat eine synkretistische Strömung
um die Mitte des Jahrhunderts, 0. Laurelius (1585—1670) die gegen dieselbe
siegende Orthodoxie. Die wichtigste theologische Arbeit während dieser Zeit
wurde auf dem katechetischen Gebiete geleistet. Die Bibelrevisionsarbeit
resultierte wegen der orthodoxistischen Bedächtigkeit nur in einer neuen Auflage
(1703) der alten Übersetzung.

Unter den Förderern der Bildung während des ersten Teiles des 18.
Jahrhunderts stehen verschiedene von den bedeutendsten Männern der Kirche, wie
die Bischöfe E. Benzelius d. J. (1675—1743) und A. Rydelius (1671—1738),
Schwedens erster, bedeutender Denker. Sven Bælters (1713—60) Arbeit über
Liturgik ist ein Meisterwerk in seiner Art. A. Nohrborgs (1725—67) Postille
ruht auf einer festen dogmatischen Anschauung und will auch eine solche
dem Leser mitteilen. Der Rationalismus brachte in Schweden kein bedeutenderes
Werk hervor. Einen Platz für sich nehmen E. Swedenborgs (1688—1772)
Schriften (»Arcana coelestia» u. a.) ein.

Bedeutungsvoll für das Brechen der Macht des Rationalismus in Schweden waren
E. G. Geijers (1783—1847), von Schelling beeinflusste Jugendschriften »Om falsk
och sann upplysning med avseende på religionen» (Über falsche und wahre
Aufklärung hinsichtlich der Religion) 1811 u. a. Die leitenden Geistlichen der ersten
Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts — J. 0. Wallin (1779—1839), der um
die Bildung der Geistlichen hoch verdiente S. Ödmann (1750—1829) u. a. m. -
-huldigten meist einem rationalen Supranaturalismus. Der Kantianer M. E.
Ahlman (1773—1844) leitete eine Blütezeit für die Lundenser Theologie ein,
vertreten durch H. Reuterdahl (1795—1870), einen Schüler Schleiermachers,
Herausgeber der »Theologisk Quartalsskrift» (1828—32, 36—40), gestorben
als Erzbischof, den Exegeten II. M. Melin (1805—77) sowie den von Hegelscher
Seite beeinflussten Ii. G. Bring (1814—84), der in »Svensk kyrkotidning»
(Schwedische Kirchenzeitung) (1855—63) eine hochkirchliche Anschauung mit
Anregungen von Kliefoth verfocht. In Uppsala herrschte ein niederkirchlicher
Konfessionalismus mit dem Organ »Teologisk tidskrift» (Theologische Zeitschrift)
(1861—89), zu dessen besten Vertretern A. F. Beckman (1812—94) und M.
Johansson (1837—1908) gehörten. Von Beck beeinflusst wurden der Exeget
O. F. Myrberg (1824—99) und W. Rudin (geb. 1833). Ein Jünger der
Bo-strömschen Philosophie war V. Rydberg (1828—95; »Bibelns lära om Kristus»,
Die Lehre der Bibel von Christus, 1862); aus derselben Schule ging auch P.
Wikner (1837—88) hervor, eine christliche Persönlichkeit von grosser Tiefe und
Innerlichkeit (»Tankar och frågor inför Människones son», Gedanken und Fragen
vor des Menschen Sohn, 1872). N. Igne.ll (1806—64) entwickelte sich von
Schleiermacher aus nach links hin. Beeinflusst von Ritsehl waren F. Fehr (1849
—95) in Stockholm und P. Eklund (1846—1911) in Lund.

Gegenwärtig wirken als Exegeten E. Stave (geb. 1857) und A. Kolmodin (geb.
1855) in Uppsala, S. Hemer (geb. 1865) und E. Aurelius (geb. 1874) in Lund.
Erwähnt sei ferner S. A. Fries (geb. 1867) in Stockholm. Systematiker sind
E. Billing (geb. 1871) und N. J. Göransson (geb. 1863) in Uppsala, M.
Pfannenstill (geb. 1858) in Lund; in der praktischen Theologie wirken E. M.
Rodhe (geb. 1878) in Uppsala und O. Holmström (geb. 1854) in Lund.
Religionshistoriker ist Nathan Söderblom (geb. 1866). Theologische Zeitschriften sind

SS—130177. Schweden. I.

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