Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Sprachwissenschaft. Von O. v. Friesen
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(628 IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.
schaft. Im Jahre 1903 begann er nach mehr als ein Jahrzehnt dauernden
Vorbereitungen die erste ausführliche und allseitige neuschwedische
Grammatik »Vårt språk» herauszugeben. Sehr wichtige Untersuchungen sind von dem
Herausgeber des »Arkiv för nordisk filologi», der bedeutendsten zeitgenössischen
Zeitschrift auf diesem Gebiete, A. Kock (geb. 1851), über schwedische und
allgemein nordische Lautgeschichte angestellt worden. Durch seine zahlreichen
Arbeiten hat Kock vielleicht mehr als irgend ein anderer die Kenntnis von
der Entwicklung der schwedischen Sprache bereichert. Seine Studien zur
schwedischen Sprachgeschichte sammelt er teilweise in einem im Erscheinen
begriffenen grossen Werk, betitelt »Svensk ljudhistoria». Wertvolle Studien zur
Wortbildungslehre sowie über die Lehnwörter und besonders über den Einfluss
des Niederdeutschen auf das Schwedische rühren von F. A. Tamm (1847—
1905) her, der uns auch ein leider unvollendet gebliebenes schwedisches
etymologisches Wörterbuch geschenkt hat. Von jüngeren Forschern, die besonders
auf diesem Gebiete tätig gewesen sind, seien erwähnt: E. Wadstein (geb. 1861),
E. Hellquist (geb. 1864), K. F. N. Beckman (geb. 1868), 0. v. Friesen (geb.
1870), B. Hesselman (geb. 1875), E. Olson (geb. 1876) und Hj. Lindroth (geb.
1878).
Die mehr psychischen Seiten der Sprache und in natürlichem
Zusammenhange damit Philologie im engeren und zentralen Sinne sind besonders in
letzterer Zeit Gegenstand eines stetig wachsenden Interesses seitens der
schwedischen Sprachwissenschaftler gewesen. Ein Vorgänger ist hier der geniale Esaias
Tegnér d. J. (geb. 1843), dessen Arbeiten, z. B. »Språkets makt över tanken»
(Die Macht der Sprache über das Denken) und »Om genus i svenskan»,
Meisterstücke scharfer und feiner Beobachtung und Kombination sind. Seit dem
Jahre 1893 erscheint in Lund das von der Schwedischen Akademie
herausgegebene »Ordbok över svenska språket» (Wörterbuch der schwedischen Sprache).
Die Initiative zu diesem Säkularwerk, dessen Herausgabe der schwedischen
philologischen Forschung zur Ehre gereicht, wurde von Th. Wisén (1835—92)
ergriffen. Die Arbeit an dem Wörterbuch hat eine lange Reihe von Jahren
hindurch unter der Leitung von K. F. Söderu-all (geb. 1842) gestanden, der
sich auch einen Namen gemacht hat durch sein grosses »Ordbok över svenska
medeltidsspråket», ein bemerkenswertes Zeugnis vielseitigen philologischen
Wissens und strenger Akribie. J. G. Ch. Cederschiöld (geb. 1849) hat eine
wertvolle stilistische Arbeit »Om svenskan som skriftspråk» und eine Reihe
philologischer Abhandlungen über das Alt- und Neuschwedische herausgegeben und
sich ausserdem als Herausgeber isländischer Texte bekannt gemacht. Wertvolle
philologische Arbeiten rühren auch von Th. Hjelmqvist (geb. 1866) her. Seit
1901 wird in Uppsala die Zeitschrift »Språk och stil» auf Initiative und unter
Leitung von R. Berg (geb. 1876), B. Hesselman und O. Östergren (geb. 1874)
herausgegeben. Die Zeitschrift bringt vorzugsweise Untersuchungen zur
neuschwedischen Stilistik. Unter den Arbeitern auf diesem Gebiete sei auch ./.
Mjöberg (geb. 1876) erwähnt.
Die schwedische Metrik ist von A. R. von Kræmer (1825—1903), F. A.
Wulff, K. F. N. Beckman und B. Risberg (geb. 1862) bearbeitet worden.
Die nordische Namenforschung ist in Schweden durch verdiente Forscher
vertreten: M. F. Lundgrens (1852—1903) »Personnamn från medeltiden» und E.
H. Linds (geb. 1849) grosse Arbeit »Norsk-isländska dopnamn och fingerade
namn från medeltiden» sind sehr wertvolle Nachschlagebücher. Durch die
Tätigkeit der von der Kgl. Regierung 1902 eingesetzten Ortsnamenkommission ist
ein erfreulicher Anfang zu einer systematischen Untersuchung der Kultur- und
Naturnamen Schwedens gemacht worden. Das sprachwissenschaftliche
Mitglied der Kommission ist A. Noreen. Bisher ist eine vollständige kamerale und
sprachliche Behandlung von Ortsnamen in dreizehn Häraden des Läns Älvsborg
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