- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Die medizinischen Wissenschaftszweige

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DIE MEDIZINISCHEN WISSENSCHAFTSZWEIGE.

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nach welcher die Naturbeobachtung das Wesentliche bildet, und die Medizin,
gegründet auf die Anatomie und Physiologie, auch eine Naturwissenschaft ist.
A. Retzius’ geistreiches Lehrertalent wirkte erweckend und belebend, und durch
seine wissenschaftlichen Arbeiten und Entdeckungen sowohl in der
mikroskopischen wie in der gröberen Anatomie, nicht zum wenigsten in dem Bereiche der
Kraniologie, gewann er europäische Berühmtheit. G. von Düben (1822—92)
widmete sich mit Vorliebe der Anthropologie. Chr. Lovén (1835—1904)
entdeckte das Geschmaeksorgan bei den Säugetieren, das Lymphgefässsystem der
Magenschleimhaut u. a. m. A. Key (1832—1901) widmete sich zuerst der
normalen Histologie, dem Studium des Geschmacksorgans der Lurche des Baues der
Milz und der Nieren usw. G. Ketzins (geb. 1842), der in Gemeinschaft mit Key eine
grössere Arbeit über das Nervensystem, dessen Saftbahnen und Bindegewebe
veröffentlichte, hat danach eine Serie umfangreicher Arbeiten, teils innerhalb der
makroskopischen wie der mikroskopischen Anatomie, teils auch innerhalb der
Anthropologie und Ethnographie, herausgegeben; in der Anatomie beziehen
sich seine Forschungen vornehmlich auf das Gehirn und Nervensystem, die
Sinnesorgane (Gehörs- und Geschmacksorgane), die Spermien und die Eier.
E. Müller (geb. 1866), der den Unterricht in der makroskopischen Anatomie
leitet, hat zahlreiche Arbeiten auf den verschiedenen Gebieten der Anatomie, vor
allem der Drüsen, des Magens und der Därme, der Neuroglia, der Blutgefässe
und des Extremitätenproblems veröffentlicht. E. Holmgren (geb. 1866) hat
zahlreiche Arbeiten im Bereiche der Histologie herausgegeben, besonders den Bau
der Nervenzellen und anderer Zellen betreffend, und über den feineren Bau der
Muskeln, wobei er die Lehre von dem Trophospongium aufstellte; seine
Professur umfasst die Histologie.

In Lund wurde eine besondere Professur für die Anatomie im Jahre 1783
eingerichtet. Aber erst durch A. H. Florman (1761—1840), der ein eifriger
Forscher und Lehrer sowie ein fleissiger Schriftsteller war, winde die Stellung
der Anatomie gehoben. Von an dieser Universität tätigen Anatomen seien genannt
Hj. O. Lindgren (geb. 1837), dessen Arbeiten den Bau des Uterus und des
Eies betreffen, C. M. Fürst (geb. 1854), der zahlreiche Arbeiten auf den
verschiedenen Gebieten der Anatomie, über den Bau der Spermien und der
Nervenscheiden, die Entwicklung der Netzhaut u. a. veröffentlicht und gleichzeitig
seine Forschung der Anthropologie zugewandt hat, sowie I. Broman (geb. 1868),
der zahlreiche Arbeiten über embryologische und histologische Fragen, vor allem
über den Bau der Spermien und der embryonalen und fötalen Entwicklung
verschiedener Organe des- Körpers herausgegeben hat und vorzugsweise in der
makroskopischen Anatomie unterrichtet, während Fürst Vorlesungen über
Histologie hält.

Die schwedische Physiologie, früher wie überall mit der Anatomie (siehe
oben) vereinigt, erhielt ihren ersten selbständigen Repräsentanten in Frithiof
Holmgren (1831—97), der Professor der Physiologie in Uppsala im Jahre 1864
wurde und daselbst das erste physiologische Laboratorium in Schweden einrichtete.
Holmgren ist am bekanntesten durch seine Arbeiten über die Farbenblindheit
und ihre Bedeutung für die Schiffahrt und den Eisenbahnverkehr, sowie durch
seine Methode, Farbenblindheit zu entdecken, eine Methode, welche noch jetzt
die praktischste von allen ist. Seine wichtigste wissenschaftliche Leistung ist
die Entdeckung des Aktionsstromes der Netzhaut. Holmgren gründete im
Jahre 1889 die Zeitschrift »Skandinavisches Archiv für Physiologie», die in
Leipzig herausgegeben wird und ein gemeinsames Organ für die skandinavischen
Physiologen bildet. Sie wird seit Holmgrens Tod von B. Tigerstedt in
Hälsingfors (siehe unten) redigiert; gegenwärtig ist ihr 28. Band im Erscheinen begriffen.
Holmgrens Nachfolger Hjalmar Öhrvall (geb. 1851) ist durch seine Arbeit über
den Geschmackssinn bekannt: er hat auch andere Arbeiten innerhalb der Sin-

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