Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Die medizinischen Wissenschaftszweige
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DIE MEDIZINISCHEN WISSENSCHAFTSZWEIGE.
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A. Kjellberg (1828—84), ebenso die jetzt lebenden Pädiatriker 0. Medin (geb.
1847), der über die Kinderlähmung Abhandlungen gesehrieben hat, und O. 1.
Wickman (geb. 1872), der umfassende Untersuchungen über eben diese
Krankheit angestellt hat. Die Kenntnis von den venerischen Krankheiten ist
durch Arbeiten von E. Ödmansson (1831—1910), zuletzt über Syphilis congenita,
sowie von E. Welander (geb. 1846) gefördert worden, der Untersuchungen über
Aufnahme und Ausscheidung des Quecksilbers aus dem menschlichen Körper
ausgeführt und neue Behandlungsmethoden erfunden hat. .1/. Möller (1857—-1912)
war ein hervorragender Forscher auf dem Gebiete der venerischen Krankheiten.
Das wissenschaftliche Studium der Geisteskrankheiten wurde in Schweden
durch N. G. Kjellberg (1827—93) begründet, der 1859 die erste psychiatrische
Klinik in Uppsala eröffnete. Nervenkrankheiten sind u. a. von S. E.
Hen-schen (geb. 1847), Fr. Lennmalm (geb. 1858), //. Köster (geb. 1858) und mehreren
jüngeren Ärzten bearbeitet worden. Die ältesten schwedischen Heilquellen wurden
von Urban Hjärne (1641—1724) analysiert. J. O. Lagberg (1789—1856) führte
die moderne Wasserbehandlung ein. Die Balneo- und Klimatotherapie ist
praktisch und wissenschaftlich besonders von C. Curman (geb. 1833), der das
Klima und die Badeverhältnisse der Westküste analysiert hat, sowie von A.
Levertin (geb. 1843) gefördert worden. Für die Behandlung von
Magenkrankheiten hat E. G. Johnson (geb. 1852) und für den Hypnotismus
0. G. Wetterstrand (1845—1907) gewirkt.
Die Chirurgie wurde bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts als Handwerk von
den sogenannten Barbieren und Feldscherern ausgeübt. Um diese Zeit drang
auch nach Schweden der wissenschaftliche Geist, dèr von der Entwicklung der
Anatomie ausstrahlte, und der als Theoretiker und Praktiker hoch verdiente
Olof af Acrel (1717—1806) wird mit Recht der Vater der Chirurgie in Schweden
genannt. Durch Aufhebung der sog. Chirurgischen Gesellschaft (1797) und
durch die Errichtung des Karolinischen Institutes in der Hauptstadt (1810)
fielen die alten Schranken zwischen dem Arzt und dem Chirurgen; hiernach
wurde von den schwedischen Ärzten gefordert, theoretische und praktische
Ausbildung auch in der Chirurgie zu besitzen. Die grössten Verdienste um die
Einführung eines geordneten, klinisch-chirurgischen Unterrichts in Schweden
kommen K. J. Ekströmer (1793—1860) zu. Sein Werk wurde von dem
bedeutenden Lehrer und geschickten Chirurgen C. G. Santesson (1819—86)
vervollkommnet. An seiner Seite wirkte K. J. Bossander (1828—1901), hauptsächlich
als Ophthalmologe. — Später als in der Hauptstadt gewann die Chirurgie an
den Universitäten eigene Vertreter. Bahnbrechend als klinische Lehrer waren
in Uppsala K. B. Mesterton (1826—87) und in Lund K. J. Ask (1825—97).
Dank der gründlichen Spezialausbildung, die nunmehr gefordert wird, besitzt
Schweden eine ganze Schar wohlgeschulter Chirurgen. Auch die literarische
Tätigkeit auf diesem Gebiete ist in starkem Steigen begriffen. Durch
hervorragende schriftstellerische Tätigkeit, besonders auf dem Gebiete der Bauchchirargie,
erwarb sich K. G. Lennancler (1857—1908) in Uppsala einen geachteten Namen.
Als Professoren der Chirurgie wirken jetzt am Karolinischen Institut in
Stockholm: J. V. Berg (geb. 1851), der sich in Schriften besonders mit der Chirurgie
des Magens, der Behandlung der Blasenektopie und der modernen Krebstherapie
beschäftigt hat; J. Åkerman {geh. 1861), der unter anderem über Lungenchirurgie
und Unfallversicherung geschrieben hat. In Lund wirkt als klinischer Chirurg
Prof. J. Borelius (geb. 1859) und in Uppsala Prof. G. Ekehorn (geb. 1857), der
sich durch Arbeiten auf dem Gebiete der Nierenchirurgie wie auch der der
Ileuspatohlogie bekannt gemacht hat.
Das schönste Zeugnis von dem Aufblühen der Chirurgie in Schweden während
der letzen Zeit legt die Menge moderner, öffentlicher Krankenhäuser ab, die mit
grossen Opfern seitens des Gemeinwesens in verschiedenen Teilen des Landes
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