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V. SOZIALE BEWEGUNG EN.
ist die Zeitschrift fürs Haus (Tidskrift för hemmet), die von 1859—85 von
Frau Adlersparre herausgegeben wurde.
Die Vereinigung akademisch gebildeter Frauen wirkt seit 1904 dafür, dass
weiblichen Akademikern das Recht auf dieselben Vorteile zuerkannt werde,
welche die von ihnen abgelegten Prüfungen nach den geltenden Gesetzen und
Verordnungen Männern zusichern. Der Vereinigung »Frauen im Staatsdienst» gelang
es 1912, für die im Staatsbetriebe tätigen Schreibgehilfinnen wesentliche
Gehaltsaufbesserungen zu erwirken.
Die Frauen in der sozialdemokratischen Partei sind seit 1898 in Klubs
politisch organisiert. Im Jahre 1912 gibt es 70 solcher Klubs. Diese
schicken alle drei Jahre eine Vertreterin zu einem Frauenkongress, dessen
Protokoll in einem besonderen Hefte gedruckt wird. Der Kongress
ernennt für drei Jahre den »Geschäftsführenden Ausschuss des
sozialdemokratischen Frauenkongresses», der durch eine Kommission die
Monatsschrift »Morgonbris», Organ für die sozialdemokratische
Frauenbewegung. herausgeben lässt. In Stockholm gibt es einen besonderen Verband
der beiden Stockholmer sozialdemokratischen Frauenklubs, des
weiblichen Gewerkvereins und der Frauen in den Jugendklubs, der den
Namen »Gesamtorganisation der sozialdemokratischen Frauen» führt.
Beruflich haben sich die Frauen organisiert teils durch Eintritt in die
Fachverbände der Männer, teils durch eigene Organisationen, die sich dann auch
an die betreffenden sozialdemokratischen Verbände anschliessen. Die
Frauen der sozialdemokratischen Partei haben sich in weitem Umfange
an die Abstinenzvereinigungen angeschlossen und beteiligen sich an
verschiedenen Orten ziemlich allgemein an der Arbeit innerhalb der
kooperativen Frauenvereine.
Das Bild, das die Statistik von der Stellung der schwedischen Frau ergibt,
ist in der Hauptsache recht vorteilhaft. Ein Zeugnis vor allen andern ist die
Tatsache, dass die Lebensdauer bei den schwedischen Frauen die höchste ist,
die — mit Ausnahme von Norwegen — je in einem Lande wahrgenommen
worden; und besonders gering ist die Sterblichkeit bei der weiblichen Bevölkerung
gerade in den Lebensaltern, in denen am meisten gearbeitet wird. Bereits früher
ist auch gezeigt worden, dass die Häufigkeit der Straffälligkeit bei den Frauen
Schwedens, von einer unbedeutenden Steigerung nach 1900 abgesehen, im
allgemeinen nicht nur abgenommen, sondern dass die Abnahme auch in höherem
Grade stattgefunden hat als bei den Männern. — Was die Entlohnung der
Frauenarbeit angeht, so ist diese freilich noch immer wie in allen Ländern
niedriger als die der Männer, aber ein nicht unbedeutender Ausgleich ist doch
erfolgt. So ist von 1870 bis 1910 der Lohn des männlichen Feldarbeiters um
284*46 %, der des Dienstmädchens auf dem Lande hingegen um 409*52 %
gestiegen.
Andererseits sind während der letzten Jahre Übelstände zu Tage getreten,
besonders innerhalb der jüngeren weiblichen Bevölkerung. Dahin gehört die
starke Zunahme der unehelichen Geburten — von 11*56 % im Jahre 1900 auf 14*36
\ im Jahre 1010 — und der Selbstmorde bei jüngeren Frauen, desgleichen die
Zunahme der Sterblichkeit in den jüngeren weiblichen Lebensaltern — alles um
so bemerkenswerter, als bei den Frauen in etwas vorgerückterem Alter die
Veränderungen im allgemeinen in entgegengesetzter Richtung gehen. Offenbar hat
man es hier mit den Folgen der Tatsache zu tun, dass das Elternhaus zeitiger
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