- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
827

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 4. Sonstige soziale Bewegungen - Bodenreformbestrebungen. Von G. H. von Koch - Gewerbliche Fortbildung. Von G. H. von Koch

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GEWERBLICHE FORTBILDUNG.

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Während der Jahre 1907—08 wirkten mehrere sog. Bodenreformvereine durch
Vorträge und Vereine. Die Wünsche betreffs einer Wertzuwachssteuer usw., die
diese Vereine verfochten, sind jedoch noch nicht verwirklicht worden, trotz
vieler Enquetenarbeit. Seit einer Reihe von Jahren wirkt ausserdem der
Wirtschaftliche Freiheitsbund (»Ekonomiska frihetsförbundet») durch eine lebhafte
Propaganda für die Idéen von Henry George.

Zunächst infolge der grossen Auswanderung aus dem Lande ist indessen der
Bodenfrage in letzterer Zeit immer grössere Aufmerksamkeit zugewandt worden.
Es hat nämlich, wie oben angedeutet wurde, nachgewiesen werden können, dass
die Flucht des Volkes vom Lande zur Industrie — entweder nach Amerika hin
oder nach den eigenen Industriestädten Schwedens — eine seiner tiefsten
Ursachen in den Missständen auf dem Gebiete der Land- und der Forstwirtschaft
hat; und durch die erwähnte, von Professor Dr. Gustav Sundbärg geleitete
Auswanderungsenquete, die ’Untersuchungen über die Verhältnisse in den einzelnen
Landschaften vorgenommen und Erhebungen über Parzellierung, das
Zusammenlegungswesen u. a. m. angestellt hat, ist neues Licht über viele zuvor
unbekannte Ursachen, die zur Auswanderung führen, verbreitet worden, und es steht
zu hoffen, dass diese Untersuchung wirksame Heilmittel gegen die Entvölkerung
des Landes liefern wird. Über die Tätigkeit des Nationalvereins gegen
Auswanderung in dieser Richtung wird ausführlicher an anderer Stelle dieser Arbeit
berichtet. Vgl. im übrigen Die Arbeits- und Lohnverhältnisse der Arbeiter:
Landarbeiter.

Gewerbliche Fortbildung.

Die Bestrehungen der heutigen Zeit sind immer mehr darauf gerichtet,
den breiten Schichten des Volkes Arbeitsgelegenheiten und
Ausbildungsmöglichkeiten zu verschaffen. In erster Reihe gilt es ja, der Jugend
Gelegenheiten zu eröffnen, sich eine für ihren künftigen Lebensberuf
nötige Ausbildung zu erwerben. Dass die Volksschule, besonders durch
ihren Handfertigkeitsunterricht, in kräftiger Weise die Initiative hierzu
ergriffen hat, ist schon im Vorhergehenden gezeigt worden (siehe Art.).
Die Forderung nach reinen Gewerbeschulen hat sich indessen immer mehr
in den Vordergrund gedrängt, und die Errichtung solcher, die früher
nur sehr unvollständig und auf die Initiative von Privatpersonen erfolgt
ist, ist in der neueren Zeit zu einer kommunalen Angelegenheit gemacht
worden.

Gewerbeschulen. Die ersten kommunalen Gewerbeschulen in Stockholm
sind 1912 errichtet worden. Sie gehören dem Eintagstyp an, d. h. die Schüler
arbeiten 5 Tage in der Woche in ihren betreffenden Werkstätten und
besuchen am sechsten Tage die Schule. Jede Schule hat eine Werkstatt für
den praktischen Unterricht. Der theoretische Teil des letzteren umfasst Lesen,
Sehreiben, Rechnen, Zeichnen, Hygiene und Staatsbürgerkunde. Die Lehrzeit
ist dreijährig. Bisher sind Schulen für Maschinenarbeiter, Tischler, Schmiede
und elektrische Monteure sowie für Schneiderinnen errichtet worden.

Zur Ausbildung von Schneiderinnen im Hause besteht ebenfalls eine
kommunale 2-jährige Schule, in der jedoch alle Tage gearbeitet wird.

Ausserdem gibt es von Privatpersonen errichtete, von der Kommune
unterstützte Fachschulen. Solche sind:

Die Stockholmer Nördliche Fachschide, 1911 nach dem 6-Tagestyp errichtet,
für Schneider und Tischler;

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