- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
841

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 4. Sonstige soziale Bewegungen - Kinderfürsorge. Von M. Blumenthal - Die Schwedische Nationalvereinigung gegen die Tuberkulose. Von B. Buhre

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DIE SCHWEDISCHE NATIONALVEREINIGUNG GEGEN DIE TUBERKULOSE. 841

Die Kinder werden möglichst bald gegen ein bestimmtes Pflegegeld in
Aussen-pflege zu gut empfohlenen Pflegeeltern gegeben, wo sie als Findelkinder bis zum
vollendeten 14. Lebensjahre bleiben. Durch Inspektoren, welche die Pflege der
Kinder kontrollieren, überwacht das Findelhaus seine Pfleglinge und erfüllt so
seine Vormundschaftspflicht und sichert der Stiftung den hohen Rang, den sie
als eine in allen Beziehungen musterhaft verwaltetete Institution im Dienste
der Kinderfürsorge mit Recht einnimmt.

In Kinderhorten und Säuglingsheimen, Kinderheimen, Säuglingskrippen,
Kin-derbewahranstalten, Milchküchen und ähnlichen Stiftungen erhalten gesunde
Kinder, Säuglinge oder ältere, Heim imd Pflege; dergleichen Anstalten finden sich
ziemlich überall in Schweden.

Kranke Kinder erhalten — wenn nötig, kostenlos — Behandlung bei
Armenärzten, in Polikliniken und Krankenhäusern. Besondere Kinderkrankenhäuser
gibt es in Stockholm, Gotenburg und Malmö. Auch für die Zahnpflege der
Kinder, die einer solchen bedürfen, ist gesorgt.

Eine in ihrer Art bemerkenswerte Stiftung ist das im Jahre 1000 eröffnete
-■Kleine Heim». In dieser Freistätte werden zurzeit 37 mit vererbter Syphilis
behaftete Kinder aufgenommen und gepflegt, und durch die sorgfältige Pflege,
die ihnen hier zuteil wird, hofft man ihnen künftige Leiden zu ersparen, sie an
der Übertragung der Krankheit auf andere zu hindern und für gemeinnützige
Arbeit zu retten. Schweden war dank Professor Edvard Velander bahnbrechend
auf diesem Gebiete.

Schlechthin unmöglich ist es, all die zahlreichen Vereine und Einzelpersonen
aufzuzählen, die für Kleidung, Nahrung und Sanatoriumpflege skrofulöser und
tti-berkulöser Kinder oder für die Unterbringune solcher Kinder und Jugendlicher,
die Sommeraufenhalt auf dem Lande nötig haben, in sog. Ferienkolonien sorgen.

Blinden und taubstummen Kindern, Krüppeln und mit sonstigen Gebrechen
Behafteten reicht die öffentliche und private Barmherzigkeit ihre helfende Hand,
indem sie ihnen Heim, Schutz, Erziehung und Unterstützung gewährt, teils
kostenlos, teils gegen Gebühren, die als äusserst niedrig gelten dürfen.

Für Idioten und Geistesschwache gibt es Erziehungsanstalten, Schulen,
Arbeitsheime, Asyle und Pflegestätten.

Auch für missratene und sittlich entartete Kinder hat, man Freistätten
geschaffen, wo diesen Unglücklichen durch geordnete Arbeit und guten Unterricht
die Möglichkeit zur Besserung gewährt wird, und wo sich alle guten
Bestrebungen begegnen, der Gesellschaft Existenzen wiederzugewinnen, die ohne
Fürsorge und Schutz Untugenden und Verbrechen verfallen würden.

Viele dieser Institutionen sind bereits so erprobt und wohlorganisiert, dass
ihr Nutzen für die Gesellschaft bekannt und anerkannt ist; andere wiederum
befinden sich relativ noch im Versuchsstadium. Überall jedoch, wo man im
Dienste der Kinderfürsorge arbeitet, herrscht — man darf es ohne Übertreibung
sagen — ein ehrliches und ernstliches Streben, nur das Beste zu leisten zu Nutz
und Frommen des schwedischen Landes und Volkes.

Im übrigen, siehe näheres unter Fürsorge für Notleidende und Schutzlose.

Die Schwedische Nationairereinigung gegen die Tuberkulose.

Die Schwedische Nationalvereinigung gegen die Tuberkulose wurde
im Jahre 1004 zu dem Zwecke gegründet, die Tuberkulose als Volkskrankheit
zu bekämpfen. Vorsitzender ist Se. Kgl. Hoheit der Kronprinz.

Die Mitgliederzahl betrug am 31. Dezember 1912 18 831; davon waren
10193 an Bezirksvereinigungen, der Rest unmittelbar an die Nationalvereini-

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