Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt
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III. LANDWIRTSCHAFT.
wässerungs- und Anbauunternehmungen, zu deren Unterstützung der Staat von
dieser Zeit an beträchtliche Zuschüsse gewährte, sondern auch in der Anwendung
neuer Mittel, wie Drainierung und Kunstdünger, zur Erhöhung des Bodenertrags
sowie in der Gründung staatlicher Institute und Anstalten zur Förderung der
Landwirtschaft zum Ausdruck kam, von welch letzteren landwirtschaftliche
Unterrichtsanstal teil, landwirtschaftliche Wanderversammlungen, Stammholländereien,
die Geologische Landesanstalt Schwedens und die LandwirtBchaftsstatistik
erwähnt werden mögen.
Diese Periode des Fortschritts erfuhr eine Unterbrechung durch die
wirtschaftliche Krise, die zu Ende der 1850er Jahre ausbrach, und deren Wirkungen sich
noch durch den grösseren Teil der 1860er Jahre hiiidurcherstreckten. Dann
begann aber wiederum eine Zeit kräftiger Entwicklung der Landwirtschaft, nun
jedoch in einer in gewissem Grade veränderten Richtung. Schon früher hatte
man begonnen, der Hebung der Viehzucht und zwar besonders der Rindviehzucht,
seine Aufmerksamkeit zu widmen. Nach einem vorübergehenden Versuch, eine
dauernde Ausfuhr von Schlachttieren und von Fleisch zustande zu bringen, wurde
die Rindviehzucht in immer mehr überwiegendem Masse auf Milcherzeugung und
ilie Erzeugung von Butter eingestellt, für welch letztere Ware die Ausfuhr nach
England Jahr für Jahr anstieg. Noch ausgesprochener wurde diese Richtung
innerhalb der Landwirtschaft, nachdem während der 1880er Jahre die stark
zunehmende Einfuhr von Getreide aus entfernten Ländern und der dadurch
bedingte Preisfall für diese Ware einen relativen Rückgang im Getreidebau mit
sich gebracht hatte.
Zwar sind die Getreidepreise, teilweise infolge der im Jahre 1888 eingeführten
Zölle, wieder gestiegen, so dass der Getreidebau wieder lohnend geworden ist,
die Milchproduktion zur Buttererzeugung hat sich jedoch andauernd als
wichtigste Bareinnahmequelle der Landwirte erhalten, und das Interesse ist in erster
Linie der Entwicklung des Rindviehs zu höherem Milchertrag zugewandt worden.
Gleichzeitig haben sich jedoch die Bestrebungen mit grossem Erfolg darauf
gerichtet, sowohl den Ertrag der Äcker zu erhöhen als auch die Erzeugung und die
Ausfuhr von Schlachttieren und Fleisch zu entwickeln. Die Zunahme der
Ausfuhr von Schlachttieren wurde während der 1890er Jahre durch die
Einfuhrverbote gehindert, die zum Schutze gegen die Einschleppung von Viehseuchen in
England, sowie zeitweise auch in Norwegen, Dänemark und Deutschland
erlassen wurden. In letzter Zeit hat indessen, seitdem Schlachthäuser eingerichtet
worden, die Ausfuhr von Fleisch einen bedeutenden Umfang angenommen, und
auch die Ausfuhr lebenden Sehlachtviehs nach Deutschland ist zu einer
beträchtlichen Einnahmequelle für Schweden geworden.
Während die Erzeugnisse der Landwirtschaft in Schweden wie in den meisten
übrigen Ländern in Europa immer weniger und weniger dem zunehmenden
Bedarf der Bevölkerung an Lebensmitteln entsprochen hat, ist jedoch der Ertrag
derselben bedeutend gestiegen, und besonders ist dies der Fall während der
letzten Jahrzehnte gewesen. Hinsichtlich des allgemeinen Standpunktes der
Landwirtschaft nimmt Schweden einen hervorragenden Platz ein, und die
höchststehende Landwirtschaft in Schweden kann sich dem Besten in anderen Ländern
gut an die Seite stellen.
Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben mancherlei Faktoren beigetragen.
Verschiedene wichtige Hilfsmittel, wie Kunstdünger, Kraftfutter sowie verbesserte
Geräte und Maschinen sind in erhöhter Menge, in immer reicherer
Ausgestaltung und zu billigeren Preisen zugänglich geworden. Die wissenschaftliche
Forschung ist mehr und mehr in den Dienst der Landwirtschaft getreten. Der
Staat hat gleichfalls mitgewirkt durch Gründung und Unterstützung von
Anstalten, deren Aufgabe darin besteht, die Entwicklung zu leiten, Kenntnisse zu
verbreiten und Hindernisse für den Fortschritt der Landwirtschaft zu beseitigen.
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