- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 4. Öffentliche und private Anstalten zur Förderung der Landwirtschaft. Einl. von V. Flach - Die Saatfrage. Von Hj. Nilsson

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die saatfrage.

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im Gesamtbetrage von 35 000 Kr dem Baufonds überwiesen worden, dem auch
Geschenke im Betrage von mehr als 265 000 Kr zugeflossen sind, ein sprechender
Beweis für das Interesse, das das Publikum der Yereinstätigkeit entgegenbringt.
Auch besitzt der Verein jetzt in Svalöv eine grossartige und für den Zweck
besonders ausgerüstete Anstalt mit dazu gehörendem Ackerland.

Dorthin ist auch die Tätigkeit der Hauptsache nach verlegt, obgleich zwecks
Verwertung der gewonnenen Resultate für verschiedene Landesteile zwei Filialen
errichtet worden sind, eine für das mittlere Schweden bei Ultuna seit 1897 (seit
1894 in Örebro) und eine für Norrland in Luleå seit 1906. Die Arbeit wird
von einem Vorsteher (seit 1890 Prof. N. Hjalmar Nilsson) und 12 fest
angestellten Beamten geleitet, davon 5 Spezialisten in Svalöv und je ein Vorsteher
an den Filialen.

Seine Aufgabe, den Pflanzenbau der schwedischen Landwirtschaft zu heben,
hat der Verein vor allem durch Aufzucht von neuen, reichlich ergiebigen und
den wechselnden Verhältnissen des Landes angepassten Sorten der verschiedenen
Getreidearten verfolgt. Von Anfang an wurden Weizen, Gerste, Hafer, Erbsen
und Wicken behandelt, zu denen allmählich Roggen, Kartoffeln, Klee,
Futtergras und Hackfrüchte hinzugefügt wurden. Die erzielten Neuheiten haben nach
gründlicher Prüfung grosse Verbreitung im Lande gewonnen, in gewissen
Landesteilen sämtliche ältere Sorten so gut wie völlig verdrängt und gewinnen
auch weiter nordwärts mehr und mehr Eingang. Auch wird jetzt, allgemein
anerkannt, dass dieselben zu der erheblichen Wertsteigerung, die die Ernte des
Landes in der letzteren Zeit hat aufweisen können, in wesentlichem Grade
beigetragen haben. Auch im Auslande haben sie grosse Beachtung und
Verwendung gefunden und Svalöv über die ganze zivilisierte Welt hin bekannt
gemacht, was u. a. aus den vielen Besuchen, die der Anstalt jedes Jahr von fernher
abgestattet werden, hervorgeht.

Dieser entschiedene Erfolg, ganz unerwartet in einem so nördlichen und wenig
begünstigten Lande, ist in erster Reihe daraus zu erklären, dass dies
tatsächlich das erstemal ist, dass eine mit den Hilfsmitteln der Wissenschaft vollständig
ausgerüstete Anstalt ausschliesslich zwecks Veredlung der Kulturpflanzen der
Landwirtschaft gegründet wurde. Auch die freie Stellung der Anstalt, die enge
Berührung mit der Praxis und deren Vertretern und der daraus folgende rein
praktische Charakter derselben haben offenbar dazu beigetragen.

Hinsichtlich der Arbeitsmethode in Svalöv genüge es — unter Hinweis auf
die Publikationen des Vereins — hier zu erwähnen, dass ihre Grundlage eine
rein botanische ist, und dass sie sich an die Gesetze der Formenbildung und
Vererbung, die die wissenschaftliche Forschung der letzteren Zeiten nachgewiesen
hat, anschliesst. Das Aufspüren wertvoller Formen, wo sie auch immer zu
finden sind, vor allem jedoch in einheimischem Material, und später teilweise
Kreuzung derselben bilden also die Hauptmomente der Methode.

Die Svalöver Arbeit wird indessen noch von einer anderen Institution, der
Allmänna svenska utsädesbolag ei (Allgemeine schwedische Saataktiengesellschaft),
vertreten, die denselben Ursprung wie der Verein hat und 1891 in Tätigkeit trat.
Dieselbe hat sich die praktische Verwertung der Resultate, die sich aus der mehr
wissenschaftlichen Arbeit des Vereins ergeben, zum Ziel gesetzt und übernimmt
es also, die neuen Sorten, je nachdem dieselben von dem Saatzuchtverein
ausgehen, zu vermehren, aufrechtzuerhalten und zu verkaufen. Dies alles unter
direkter und eingehender Kontrolle seitens des Vereins sowohl über sämtliche
Feldkulturen in verschiedenen Landesteilen —• zurzeit ca. 8 000 ha — als auch über
die Behandlung der Ernten in den Speichern, bis dieselben unter
Kontrollplombe an die Käufer abgeliefert werden. Diese sehr effektive Anordnung hat
ihrerseits natürlich zu dem Erfolg, den die Svalöver Sorten überall errungen
haben, beigetragen. Im übrigen steht die Gesellschaft ganz selbständig im Ver-

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