Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Bergbau und Hüttenwesen. Einl. von C. Sahlin - 2. Eisenerzeugung. Von J. A. Leffler
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0.")1 VI. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.
oder die Franche-Comté-Arbeit am besten. In dem Masse, wie diese kleinen
Hütten stillgelegt wurden und die Eisenindustrie sich auf eine kleinere Anzahl
grösserer Hütten konzentrierte, hörten diese beiden Arbeiten auf und ging man
allgemein zur Lancashire-Arbeit über, die jetzt beinahe ausschliesslich zur
Anwendung kommt.
Puddeln. Diese im Auslande so allgemein in Gebrauch stehende
Frischmethode ist in Schweden niemals viel benutzt worden. Zwar machte mau
schon 1820 Versuche mit diesem Verfahren, aber erst in den 40er Jahren
gelangte sie zu wirklicher Anwendung. Gegen Ende der 70er Jahre standen
ungefähr 20 Puddelöfen in Benutzung, die auf mehrere Werke verteilt waren.
Seitdem ist die Erzeugung von Puddeleisen in stetem Rückgang gewesen, und
gegenwärtig (1913) ist kein Puddelofen mehr in Betrieb.
Zementstahlerzeugung.
Die Erzeugung von Blasenstahl oder ungestrecktem Zementstahl
während der Jahre 1891—1911 geht aus Tab. 65 hervor.
Tab. 65. Erzeugung von ungestrecktem Zementstahl in Schweden.
Jährlich t
1891—95 ..... 797
1*96-00 ..... 920
1901—05 ..... 795
1906-10 ...... 410
191 1........ 436
191 2........ 425
Die Fabrikation ist, wie man sieht, unbedeutend und ständig
zurückgegangen. 1912 waren 5 Zementieröfen in Benutzung (2 zu österby, 2
zu Munkfors, 1 zu Svanå).
Zementstahl wird auf die Weise erzeugt, dass weiches, kohlenstoffarmes Eisen
(Stangeneisen) in grösseren kistenförmigen Behältern (Kästen), die aus
feuerfesten Ziegeln oder Sandstein gemauert sind, in Holzkohlepulver eingepackt
wird, und diese Kästen darauf einer starken und lange andauernden Erwärmung
ausgesetzt werden. Das Eisen nimmt dabei Kohlenstoff auf und verwandelt
sich in Stahl (Zementstahl). Die Kohlenstoffmenge, die das Eisen hierbei
aufnimmt, ist abhängig einerseits von der Temperatur, andererseits von der Dauer
der Erwärmung. Je höher die Temperatur ist, desto kohlenstoffhaltiger fällt
der Stahl aus. Bei seinem Eindringen in das Eisen reduziert der Kohlenstoff
Frisehschlacke, die sich lamellen- oder stengelartig eingesprengt in den
Eisenstangen vorfindet, und bildet Gas, das die Entstehung von Blasen auf der
Oberfläche der Stangen verursacht (daher Blasenstahl).
Da bei diesem Prozess keine Stoffe aus dem Eisen fortgehen, ist es
notwendig, dass dieses von Anfang an möglichst Silizium-, phosphor- und schwefelfrei
ist. Schwedisches Herdfrischeisen, das aus Dannemora-, Persberg- u. a. Erzen
erzeugt ist, ist das allerbeste Material zur Bereitung von Zementstahl.
Die in Schweden gebräuchlichen Öfen sjnd gewöhnliche englische
Zementieröfen mit zwei Kästen, von denen jeder 10’5 bis 11 t Stangeneisen fasst. Zum
Einpacken dieses sind 17 hl Holzkohlepulver nötig, das aus zerkleinerter
Birkenholzkohle bereitet und mit ein wenig Salzwasser angefeuchtet ist. Der
Brennstoffaufwand hängt davon ab, einen wie hohen Kohlenstoffgehalt der Stahl ha-
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