- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
390

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 1. Nahrungs- und Genussmittel. Einl. von Alf. Larson - Branntweinbrennereien. Von Å. G. Ekstrand

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vir. INDUSTRIE, HANDWERK UND HAUSGEWERBE.

allgemeinerer Gebrauch der Kartoffeln kaum vor dem Beginn des 19.
Jahrhunderts vorgekommen sein dürfte. Was den zur Branntweinbereitung
benutzten Teil der Ernte betrifft, so gingen im Jahre 1872 ungefähr 17 % der
gesamten Kartoffelernte des Landes und l"ö % seiner Getreideernte für diesen Zweck
drauf, im Betriebsjahre 1911/12 wurden 169 900 dt Getreide aller Art und
1 506 137 hl Kartoffeln hierzu verwendet, d. h., da die Ernte 1911 auf 20 576 881
hl Kartoffeln und 25 699 335 dt Getreide aller Art geschätzt wurde, so wurden
im Jahre 1911/12 nur 7’3 % der Kartoffelernte und 0’66 % der Getreideernte
verbraucht.

Das Branntweinbrennen geht mehr und mehr in ein selbständiges
Fabrikgewerbe über, während es früherer und noch in den 1870er Jahren
teilweise als ein Nebengewerbe der Landwirtschaft betrieben wurde.

Die sehr kleinen Brennereien, welche oft sich auf die Einmaiscliung
ihrer eigenen Produkte beschränken, zeigen einen absoluten Rückgang.
Die Durschschnittserzeugung pro Brennerei, welche in den 1870er Jahren
ungefähr 1 110 hl ausmachte, hatte sich in der 5jährigen Periode 1907—
12 auf 2 960 hl erhöht.

Während in den 1850er Jahren allerorts im Reiche das
Branntweinbrennen betrieben wurde, sind jetzt hauptsächlich Öster- und
Västergötland, Schonen und Blekinge daran interessiert. Von den Länen nimmt
das Län Kristianstad die erste Stelle mit 54 % aller Brennereien und fast
53 % der Gesamterzeugung (1911/12) ein.

Eine besondere Episode in der schwedischen Branntweinerzeugung bildet das
Flechtenbrennen, das auf Professor S. Stenbergs Vorschlag während der Jahre 1867
— 77 betrieben wurde. Die Renntierflechte enthält eine Art Zellulose, die leicht
verzuckert und in Alkoholgärung gebracht werden kann. Der
Flechtenbranntwein hatte jedoch einen eigentümlichen Geschmack, der seinen Absatz erschwerte.

Sulfitbranntwein. Trotz wiederholter Versuche, Holzfasern in irgend
einer Form, sei es von Sägespänen oder von Torf, zur Herstellung von
Branntwein anzuwenden, ist man bis jetzt noch zu keinem nennenswerten
Resultat, auf diesem Wege Branntwein aus Holz zu bereiten, gelangt.
Dagegen ist es zwei schwedischen Ingenieuren, J. II. Wallin und G.
Ekström, gelungen, aus der Abfallauge von Sulfitzellulosefabriken
Branntwein herzustellen. Sie fanden nämlich, dass diese Abfallauge ungefähr 2 °/o
gärbaren Zucker enthält, der auf gewöhnliche Weise mittels Hefe zum
Gären gebracht werden kann. Hierdurch erhält man eine Spritlösung, die
allerdings nur etwa 1 Volumprozent Alkohol enthält. Durch die jetzigen
Destillierkolonnen ist es jedoch leicht, daraus 95- bis 96-prozentigen
Sprit zu erhalten. Diese Herstellungsart hat schon seit einigen Jahren
stattgefunden und wurde 1912 in drei Sulfitfabriken betrieben, nämlich
Skutskär im Län Uppland, Kvarnsveden im Län Kopparberg und
Bergvik im Län Gävle. Der während 1912 hergestellte Sulfitsprit belief sich
auf etwas mehr als 40 000 hl von 50 % Stärke oder auf mehr als 10 % der
Gesamterzeugung im Lande. Würde der grössere Teil der Sulfitfabriken
des Landes Sulfitsprit herstellen, so könnte der Branntweinbedarf des

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