- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 2. Textil- und Bekleidungsindustrie. Von G. Sellergren

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Vir. INDUSTRIE, 1IAXDWEHK UND HAUSGEWERBE.

land in dieser Hinsieht einen beachteten Platz ein. Um die Mitte des
18. Jahrhunderts wurde sowohl seitens der Regierung und der
Reichsstände als auch von Privatpersonen vieles zur Förderung der
Leinenwe-berei getan. Besondere Erwähnung verdient die 1740 eingeführte
Prämiierung; danach wurde Leinwand von einer gewissen Feinheit (acht
Klassen fanden sich) mit Geldpreisen belohnt, was zur Folge hatte, dass das
Arbeitsgeschick stark in die Höhe getrieben wurde. Schon im Jahre
1741 erhielt D. Kropp ein Privilegium auf die Einrichtung einer
Leinwandfabrik in Härnösand. Im besonderen ist die Anfertigung von
Segeltuch eine sehr alte Industrie in Schweden. Um die Mitte des 18.
Jahrhunderts stand sie in solcher Blüte, dass sie nicht nur den einheimischen
Bedarf deckte, sondern auch nicht unbeträchtliche Partien, hauptsächlich
nach den Mittelmeerländern, ausgeführt wurden.

Das Rösten des Flachses geschieht in den nördlichen Gegenden des
Landes in stillstehenden Gewässern, in den südlichen dagegen auf
Wiesen (sog. Taurösten). Das norrländische Leinen hat im allgemeinen eine
hellgraue, fast weisse Farbe; das aus südlicheren Gegenden, z. B. das
små-ländische, ist grau und ungleiehmässiger in der Farbe. Der Flachsanbau
ist in ständigem Rückgang begriffen. Im Jahre 1875 wurden 36 490
Doppelzentner geerntet, 1898 nur 16 529, somit eine Abnahme um 55 %.
Indessen hat die fabrikmässig betriebene Leinenindustrie gleichzeitig
etwas zugenommen, so dass grosse Mengen Flachs importiert werden
müssen. Die einheimische Leinenproduktion reicht jedoch beiweitem nicht
aus, um den Bedarf des Landes zu decken.

Von den zurzeit in einer Anzahl von 11 vorhandenen Leinwandfabriken
Schwedens seien erwähnt die zu Almedal, Jonsered, angelegt 1833,
Dal-sjöfors und Holma (Tidaholm), mit einem Gesamterzeugungswert von
77. Mill. Kr Garn und Gewebe. Die Ursache dafür, dass die
Leinenindustrie, trotz des Umstandes, dass in Schweden Flachs von
ausgezeichneter Beschaffenheit erzeugt werden kann, doch von verhältnismässig
untergeordneter Bedeutung ist, dürfte teils in dem überhandnehmenden Gebrauch
von Baumwollstoffen zu suchen sein, teils aber, und zwar hauptsächlich,
in der Schwierigkeit, hinreichendes Rohmaterial von gleichmässiger
Beschaffenheit zu erhalten, teils endlich auch in der Schwierigkeit,
Arbeitskräfte für die mühselige Bereitung der Fasern zu erhalten. Die
Landbevölkerung betreibt das Rösten nicht auf eine rationelle Weise, die
Sortierung des von der Fabrik eingekauften Flachses wird dadurch
schwieriger. und das Fabrikat ist von sehr ungleiehmässiger Güte. Die Versuche,
die eine Zeitlang in Hälsingland mit fabriksmässigem Rösten und
Zubereiten von Flachs betrieben worden sind, wobei der Roh flachs bei der
Landbevölkerung eingekauft und nach der Zubereitung vollständig zu
Garn und Geweben verarbeitet wird, haben jedoch zu guten Resultaten
geführt. Die Schwierigkeit liegt, wie angedeutet, hauptsächlich in der
Beschaffung hinreichender Mengen Rohflaclis. Im Jahre 1911 waren
15 000 Flachsspindeln und 1100 Leinenwebstühle in Betrieb, und der

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