- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 3. Häute, Felle und Haare. Von J. Landin

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GERBEREIEN.

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ohne doch der guten Qualität des Leders Eintrag zu tun, und zwar in
erster Linie, indem man statt der Rinde oder Lohe gerbsäurereiche Extrakte
verwendete, die mit Wasser eine weit wirksamere Lösung geben.
Gegenwärtig hat eine solche Extraktgerbung die älteren Methoden grösstenteils
verdrängt. Der wichtigste Gerbextrakt ist der Quebrachoholzextrakt,
doch auch Extrakte aus Eiche, Kastanie, Fichte, Mimose, Katechu,
Hem-lock u. a. finden ausgedehnte Verwendung. Die Aufnahme des
Gerbstoffs wird ferner dadurch erleichtert, dass man die Häute in der
Gerbe-briihe in Bewegung erhält (Walken); auf diese Weise kann man jetzt
Sohlleder in 6—8 Wochen und andere Ledersorten in noch kürzerer Zeit
herstellen.

Ausser Lohgerberei oder Gerbung mit pflanzlichen Gerbstoffen kommt
auch sog. Weissgerberei vor, bei der man sich die Fähigkeit der
Aluminiumsalse zunutze macht, in derselben Weise wie Gerbsäure eine
schützende Verbindung mit dem Leimstoff der Haut einzugehen. Man wendet
die Weissgerberei besonders für feine Handschuhleder an. Ein weiteres
Verfahren für die Lederbereitung ist die Sämisch- oder Ölgerberei. Als
Gerbmittel dient Fett (gewöhnlich Tran), und das erhaltene Sämischleder
ist wegen seiner weichen und wollzeugartigen Beschaffenheit beliebt für
Handschuhe, Reithosen, Westen u. a. m. — Gegenwärtig wird auch in
grossem Massstabe Bodenleder sowohl wie Oberleder durch sog.
Chrom-t/erberei (Gerbung mit Chromsalzen) bereitet, wobei man ein in jeder
Hinsicht ebenso gutes Leder erhält wie durch Lohgerberei.

Die Tabellen 90 und 91 zeigen, dass gleichzeitig mit einer starken
Steigerung der Fabrikation in den Gerbereien des Landes die Einfuhr von
Bodenleder (Sohlleder und Brandsohlleder) rasch gesunken ist. Die
Ausfuhr desselben ist unerheblich. Andere bereitete Häute und Felle werden
nach wie vor in grosser und wachsender Menge eingeführt, 1911 im Werte
von ungefähr 10-5 Mill. Kronen; davon entfielen auf den grössten Posten,
»farbige» Leder (Oberleder aller Arten), 9-4 Mill. Kronen, auf den
nächst-grössten, Lackleder, annähernd 700 000 Kronen. Immerhin ist die
einheimische Erzeugung dieser Ledersorten in guter Entwicklung begriffen,
so dass man auf eine allmähliche Verminderung der Einfuhr hoffen darf.
Von unbereiteten Häuten haben sich Ein- und Ausfuhr gegenseitig
ausgeglichen, so dass hier die Ein- und Ausfuhrwerte für 1911 ungefähr
einander aufwiegen.

Unbereitete Häute und Felle (ausser Pelzwerk) werden meist tiber
Norwegen. Dänemark und Deutschland als Durchführgut von
Argentinien und Ostindien eingeführt, Sohlleder hauptsächlich aus den
Vereinigten Staaten, farbige Leder aus Deutschland, Dänemark (Durchfuhr) und
den Vereinigten Staaten. Die Ausfuhr unbereiteter Häute geht
hauptsächlich nach Dänemark und Deutschland, davon ein Teil als
Durchfuhrware nach Nordamerika.

Die grössten Gerbereien des Reiches finden sich im Län Stockholm
(Järla), in Valdemarsvik, Sölvesborg, Nättraby. Simrishamn, Malmö.

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