- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
477

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 8. Waren aus Stein, Ton, Kohle und Torf - Torfgewinnung. Von Alf. Larson

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torfgewinnung.

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Tonnen mittelgutem Maschinentorf, 2 Tonnen Stichtorf und 2’5 Tonnen
Brennholz entspricht. Die Frachtunkosten spielen natürlich bei einem geringwertigen
Brennmaterial eine grössere Rolle als bei einem wertvolleren; auch das wirkt
nachteilig auf die Torfindustrie ein.

Man hat viele Versuche gemacht, den Torf zu einem wertvolleren
Brennmaterial in Form von Torfkohle, Torfpulver und Torfbriketts zu verarbeiten. Die
Torfkohle, die in Schweden seinerzeit grosse Hoffnungen erweckte, ist kein
Massenartikel geworden, was sich aus den Mängeln bei der Herstellung der
erforderlichen Rohstoffe erklärt. Auch das Torf pulver hat gelegentlich von sich reden
machen, doch auch bei ihm hat die Darstellung in grossem Massstabe noch
nicht ihre Lösung gefunden. Man hat solches Pulver dadurch herstellen wollen,
dass man den mit der Hand oder mit der Grabemaschine entnommenen Rohtorf
an der Luft auf ungefähr 50 % Wassergehalt trocknete, worauf das erhaltene
Zwischenprodukt künstlich auf etwa 15 % Wassergehalt getrocknet werden sollte.
Dann sollte dasselbe entweder zu einem feinen Pulver gemahlen werden, das
man mit Hilfe sogen. Staubfeuerungsapparate unmittelbar mit Vorteil zum Heizen
verwenden könnte, oder aber bei einer Temperatur von 90°—100° C. unter einem
Druck bis zu 2 000 Atmosphären, in derselben Weise wie bei der Herstellung
der Braunkohlenbriketts, zu Torfbriketts zusammengepresst werden. Doch sind
diese Projekte bisher au dem Mangel an billigem und ausreichendem Rohmaterial
geseheitert. Das Torf problem harrt somit noch immer seiner Lösung.
Kraftzen-tralen auf Mooren sind ein Projekt, wobei man weniger abhängig von der
Qualität des Torfes ist, und es gibt in Schweden dergleichen von mehreren
tausend Pferdekräften; aber der Zustand der Ungewissheit bei der Torfgewinnung
macht sich auch hier geltend.

Ausser Brenntorf hat Schweden ungeheure Vorräte an Moostorf. Aus diesem
stellt man, auch für die Ausfuhr, Torfstreu her, eine Ware, die in den letzten
Jahrén als düngerkonservierender und daher düngermehrender Stoff eine immer
grössere volkswirtschaftliche Bedeutung erlangt hat. Die zahllosen Millionen Ivr
an verlorenem Ammoniak von den Düngerstätten, das jetzt in die Luft geht,
bleiben hierdurch erhalten; daher wächst die Verwendung der Torfstreu mit jedem
Jahre. Diese ist ausserdem von Bedeutung als konservierender Stoff bei der
Verpackung von Obst u. a., als Füllung von Einschubdecken und für
verschiedene andere Zwecke, u. a. in der Städtereinigung, als Desinfektionsmittel in
Klosetten usw.

In Schweden gab es 1911 ausser den Torffabriken für den Hausbedarf, die sich
der Statistik entziehen, aber an Ilerstellungsmenge den eigentlichen Torffabriken
überlegen sind, 35 derartige Fabriken, mit 1 031 Arbeitern — Saisonarbeitern
und einer Herstellung von 45 586 Tonnen im Werte von 431 578 Kronen.
Torfstreufabriken gab es 127 mit 2 183 Arbeitern und einer Herstellung von
182 437 Tonnen im Werte von 2 688 000 Kronen. In demselben Jahre wurden
10 371 Tonnen Torfstreu ausgeführt.

1902 bewilligte der Reichstag einen sogen. Torfdarlehnsfonds von l’ö Mill.
Kronen, der später infolge starker Inanspruchnahme allmählich auf 3’5 Mill.
Kronen erhöht wurde. Aus diesem Fonds werden nach amtlichen Ermittelungen
über die Berechtigung der Suchenden zum Empfang eines Darlehens solche bis
höchstens - 3 des Wertes der Torffabrik gewährt, für die das Darlehen
nachgesucht wird, und zwar gegen eine Sicherheit, die von der Generalstaatskasse
genehmigt werden muss. Die Zinsen betragen 4 %, und die Amortisation mit
10 \ der Darlehnssumme beginnt erst mit dem vierten Jahre nach Empfang
des Darlehens. Um die Torfindustrie sachverständig unterstützen zu können, hat
der Staat ausserdem zwei Torfingenieure mit drei Assistenten angestellt. In
Emma-ljunga, Schonen, befindet sich eine staatlich unterstützte Torf schule, in der künftigen
Fabrikleitern und Werkmeistern Unterricht in der Torfgewinnung erteilt wird.

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