Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 9. Chemische Industrie. Von Alf. Larson
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vii. industrie. handwerk und hausgewelibe.
Wahrnehmung der Salpeterangelegenheiten war das Reich von 1815—93 in
Salpetersiedereibezirke mit je einem Siedereidirektor eingeteilt. Anfangs gab es 13
Bezirke und später immer weniger, so dass 1883 nur ein Bezirk, der des Läns
Västerbotten, übrig war. Die Oberaufsicht über die Herstellung des Salpeters
wurde in den Jahren 1811—66 von dem Ausschuss für die Salpeterangelegenheiten,
danach von dem Artilleriedepartement der Armeeverwaltung ausgeübt, 1893 hörte
die staatliche Aufsicht über die Salpeterangelegenheiten ganz auf, und jetzt wird
di -ser im Lande nicht mehr hergestellt, der geringe Bedarf darin wird vielmehr
vom Auslande, hauptsächlich von Deutschland, eingeführt.
Inzwischen ist die Sprengstoffabrikation in neue Bahnen geleitet
worden. Vom Jahre 1864 nämlich datiert eine neue Epoche der
Spreng-stofftechnik: in diesem Jahre legte Alfred Nobel die Dynamitfabrik bei
Vinterviken, die älteste der Welt, an. Der wirksame Bestandteil des
Dynamits ist Nitroglyzerin, und dieser Stoff, den man durch Behandlung von
Glyzerin mit einer Mischung von starker Salpetersäure und Schwefelsäure
erhält, ist weit billiger und kräftiger als das gewöhnliche Schiesspulver.
Durch Mischung von Nitroglyzerin mit Infusorienerde erhält man
einen festen Sprengstoff, der weniger gefährlich zu handhaben ist: das
Dynamit. Man kann auch Nitroglyzerin mit anderen Explosivstoffen
mischen und dadurch Sprengstoffe mit etwas ungleichen, für
verschiedene Zwecke passenden Eigenschaften erhalten. Solche Mischungen sind
z.B. Sebastin und >Ammoniakpulver». Ein anderer, gleichfalls sehr kräftiger
Sprengstoff ist die Schiessbaumwolle oder Nitrozellulose, die man durch
Behandlung von Baumwolle mit einer Mischung von starker
Salpetersäure und Schwefelsäure erhält. Man kann auch Nitrozellulose und
Nitroglyzerin mischen, wobei die Nitrozellulose in dem Nitroglyzerin aufquillt
oder gelatiniert wird. Eine derartige gelatinierte Masse wird
Sprenggelatine genannt und kann, wenn die Gelatinierung in geeigneter Weise
ausgeführt wird, nach dem Trocknen zu einer hornartigen, elastischen
Masse gepresst werden, die weit weniger gefährlich, sonst aber ebenso
wirksam ist wie Schiessbaumwolle.
Gelatinierte und gepresste Schiessbaumwolle wird jetzt zu rauchlosen
oder richtiger rauchschwachen Schiesspulversorten verwendet. Die
Verbrennungsprodukte von Nitroglyzerin und Schiessbaumwolle bestehen
nämlich nur aus farblosen Gasen, was besonders für die Verwendung im
Kriege von sehr grosser Bedeutung ist. Im schwedischen Heere wurde
rauchloses Pulver 1890 eingeführt. Die erste zur Verwendung
kommende Sorte, Apyrit genannt, war von dem Schweden Skoglund hergestellt,
später jedoch wurde das nach der deutschen Fabrik bei Troisdorf so
genannte Troisdorf er Schiesspulver für das Heer angenommen; es wird in
grossem Massstabe in der staatlichen Pulverfabrik Åker hergestellt.
Dieses Pulver besteht bloss aus Schiessbaumwolle, die mit einer Mischung
von Alkohol und Äther gelatiniert ist, und hat die Form von kleinen
glänzenden Schuppen. Für Kanonen und Torpedos, bei denen ein
stärkerer Effekt erfordert wird, verwendet man eine gelatinierte Mischung
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