Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 11. Sonstige Industrien - Elektrochemische Industrie. Von V. Palmær
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elektrochemische industrie.
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Natrium hydrat (kaustischem Natron) erhalten, die durch Eindampfen in festes
Kaliumhydrat bezw. Natriumhydrat übergeführt wird, sowie Chlorgas, das durch
Einwirkung auf gelöschten Kalk in Chlorkalk übergeführt wird. Aus diesen
Produkten können mittelst des obenerwähnten Kraftbetrages jährlich 900 Tonnen
35 % iger Chlorkalk (zu 95 Kr pro Tonne entsprechend 85 000 Kr) und 250
Tonnen Kaliumhydrat (zu 400 Kr pro Tonne entsprechend 100 000 Kr) sowie
250 Tonnen Natriumhydrat (Wert ca. 50 000 Kr) erhalten werden. Der
Gesamtwert der Produkte ist hiernach 235 000 Kr pro Jahr. Diese Ziffer ist
indessen zü niedrig, da die Alkalihydrate als reine Produkte verkauft werden.
Die elektrolytische Darstellung von kaustischem Alkali (Kali oder Natron)
und Chlorkalk, die in anderen Ländern, wie Deutschland und Frankreich, auch
unter ungünstigeren Verhältnissen (teuere Kraft) die älteren rein chemischen
Methoden fast verdrängt hat, dürfte in Schweden Aussichten auf eine
bedeutende Entwicklung besitzen. Bisher freilich hat sie sich noch nicht
hierzulande in weiterem Umfange entwickelt, doch dürfte hierin bald eine Änderung
zu erwarten sein, besonders seitdem man begonnen hat, den Vorteil einer
Kombination dieser Fabrikation mit der Zelluloseerzeugung einzusehen. Gleichzeitig
mit dem Alkali zum Kochen des Holzes (nach der Sodamethode) erhält man
nämlich den zum Bleichen der Zellulose erforderlichen Chlorkalk; zu diesem
Zwecke wird Kochsalzlösung in grosser Ausdehnung in Amerika elektrolysiert.
Bleichflüssigkeit (Natriumhypochlorit). Eine andere Form von
Kochsalzelektrolyse kommt jedoch in Kombination mit der Zelluloseindustrie in Schweden
vor, nämlich die Darstellung allein von Bleichmitteln ohne Verwertung des
Alkalis. Wenn man bei Elektrolyse von Kochsalzlösung nicht durch ein
Diaphragma das an der negativen Elektrode gebildete kaustische Natron von dem
an der positiven Elektrode gebildeten Chlorgas (das in Wasser ziemlich löslich
ist) trennt, sondern die zuerst entstandenen Produkte zusammenkommen lässt, so
entsteht in erster Linie, besonders wenn die Lösung kalt und nicht
nennenswert alkalisch ist, eine Lösung von Natriumhypochlorit (unterchlorigsaurem
Natron), das ein wirksames Bleichmittel ganz wie der ihm analog zusammengesetzte
Chlorkalk ist.
Zum Bleichen von Sulfatzellulose wird durch Elektrolyse in
Siemens-Schuk-kertschen Apparaten solche Bleichflüssigkeit bei Billingsfors in Dalsland von
der Billingsforser Aktiengesellschaft dargestellt. Die Anlage verbraucht
400 elektr. PS, und die dadurch erhaltene Quantität Bleichflüssigkeit reicht aus,
um die Jahresproduktion von Sulfatzellulose zu bleichen, welch letztere sich auf
4 000—5 000 Tonnen beläuft.
Chlorat und Perchlorat. Noch in einer dritten Richtung kann Elektrolyse
von Alkalichloriden betrieben werden. Natriumhypochlorit beginnt nämlich, wenn
seine Konzentration in der Flüssigkeit eine gewisse Grenze erreicht hat, sich
in die sauerstoffreichere Verbindung Natriumchlorat unter gleichzeitiger
Rückbildung eines Teils des Chlorids umzuwandeln, und diese Umwandlung wird durch
hohe Temperatur befördert; auch ist die Lösung gewöhnlich etwas stärker
alkalisch als bei der Darstellung von Hypochlorit. Bei elektrolytischer Darstellung
von Chlorat direkt aus Chloridlösung arbeitet man daher bei hoher Temperatur
und lässt die Lösung etwas stärker alkalisch sein als bei der Darstellung von
Hypochlorit. Das wichtigste Chlorat ist Kaliumchlorat (chlorsaures Kali), das
entweder durch Elektrolyse von Chlorkaliumlösung oder auch durch Elektrolyse
von Kochsalzlösung dargestellt werden kann, welch letztere dann in
Natriumchlorat übergeht und mit Chlorkalium versetzt wird, wobei das verhältnismässig
schwerlösliche Kaliumchlorat ausgefällt wird, während Kochsalz (Natriumchlorid)
sich in der Lösung zurückbildet. Kaliumchlorat findet hauptsächlich zu
Zündmassen an Sicherheitszündhölzern Verwendung, aber auch zu Feuerwerkskörpern
und zu medizinischem Gebrauch.
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