- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IX. Schiffahrt. Von H. Rosman - Kanäle und Schiffahrtsstrassen. Von F. V. Hansen

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KANÄLE UND SCI1IFFAHRTSSTR ASSEN.

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teilung der Güter sich einstellt, indem die Wasserstrassen die grossen Raum
beanspruchenden, schwereren, nicht so grosse Eile erheischenden Waren
übernahmen, die dort zu billigstem Preise befördert wurden. Diese neue Umwälzung
in der Wertschätzung der Wasserstrassen hat bereits in mehreren der
Kulturländer Anlass zu grossartigen neuen Kanalunternehmungen, wie auch zur
Modernisierung älterer Anlagen gegeben. Bei den Binnenlandskanälen des Kontinents
muss man in möglichstem Grade die Kanaltiefe beschränken, teils weil die
entsprechenden Flussstrecken im allgemeinen eine verhältnismässig geringe Tiefe
haben, teils weil die künstlichen Kanalstrecken, die dort oft eine bedeutende
Länge erhalten, sich sonst allzu teuer stellen würden. Die für einen billigen
Transport notwendige grosse Ladefähigkeit der Schiffe wird stattdessen durch
grosses Breiten- und vor allem Liingenmass erreicht. Als Beispiele seien die
Normalmasse der Schiffe angeführt, die die neuen deutschen Kanäle befahren
sollen. Der grössere Typ, von 600 Tonnen Nutzlast, hat folgende Abmessungen:
65 X 8 X 1*75 m. Der kleinere, von 400 Tonnen Nutzlast: 55 X 8 X 1’75 m. Die
Schleusenmasse werden jedoch beim Bau etwas reichlicher genommen, als es den
Normaltypen der Schiffe entspricht.

Auch in Schweden hat die genannte Erkenntnis sich Bahn zu brechen
begonnen. Beweise dafür liefern teils die Untersuchung, die die Regierung im
Jahre 1896 auf Antrag an der Frage interessierter Behörden und Privatpersonen
durch das Kgl. Wege- und Wasserbauamt bezüglich neuer Schiffahrtsstrassen
zwischen dem Vänersee imd dem Kattegat anstellen liess, teils die
Regierungsvorlage, die auf Initiative des Wege- und Wasserbauamts dem Reichstage 1900
zuging, und in der die Bewilligung von Geldmitteln zur Untersuchung neuer
Kanallinien mit grossen Dimensionen, unter anderem vom Vänersee über den
Vättersee nach der Ostsee und vom Vänersee über den Hjälmarsee nach dem
Mälarsee, beantragt wurde.

Die letztgenannte Regierungsvorlage wurde zwar, unter Hinweis auf die im
Gange befindlichen Untersuchungen für den Schiffahrtsweg Vänersee-Kattegat, vom
Reichstag abgelehnt, dafür führten aber diese Untersuchungen zu Folgen von
weittragender Bedeutung. Im Jahre 1902 erstattete nämlich das Wege- und
Wasserbauamt ein auf Untersuchungen und Vorschläge von Laureil gegründetes
Gutachten, in welchem die Herstellung eines verbesserten Kanals und
Schifffahrtsweges zwischen Vänersborg und Gotenburg mit einer Tiefe von 6 m bei
Niedrigwasserstand vorgeschlagen wurde. Nachdem dieser Vorschlag Behörden
und Interessenten zur Begutachtung übergeben worden war, wurde er
schliesslich im Jahre 1906 an die im Jahre 1905 neugeschaffene Direktion des
Troll-hätte-Kanal- und Wasserwerks remittiert. Die Regierung hatte nämlich, um auf
zweckmässigste Weise die Frage einer Ausnutzung der Wasserkraft der
Troll-hättafälle und ebenso die Frage des Schiffahrtsweges lösen zu können, im Jahre
1904 den gesamten Grundbesitz der Neuen Trollhätte-Kanalgesellschaft angekauft
und ihn der Verwaltung der genannten Direktion unterstellt. Die Erhebungen
der Direktion waren 1908 abgeschlossen und mündeten in einen Vorschlag aus,
wonach die Schiffahrtsstrasse für Schiffe von 4 m Tiefgang, aber mit Schleusen
und sonstigen Kunstarbeiten für 5 m tiefgehende Schiffe umgebaut werden sollte.
Nachdem die Regierung sofort eine grössere Kommission zur Prüfung des
Vorschlages eingesetzt und diese dem Vorschlag zugestimmt hatte, wurde bereits
1909 eine Regierungsvorlage in Übereinstimmung hiermit an den Reichstag
gebracht. Diese gewann auch die Billigung des Reichstags, und damit war diese
wichtige Frage nach jahrelangen Untersuchungen und Meinungsaustauschen
endlich gelöst. Die Bauarbeiten, deren Kosten zu 22"8 Millionen Kronen berechnet
worden sind, wurden sogleich unter Leitung der Kgl. Wasserfalldirektion in Gang
gesetzt und dürften im Jahre 1916 zum Abschluss gelangen. Die Schleusen
erhalten folgende Masse: 90 X 13*7 x 5’b Meter, während die gegenwärtigen im

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