- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
123

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Von Dudinka zur Kureika. 123
iiber die Tundra nach Dudinka gebracht wurden: sic wurden von
der grohen EXpedition der Regierung verbrcmcht und erwiesen sich
als vorziigliches Vrennmaterial. Ohne Iweifel werden diese Kohlen
lager in der lulunft grohe Vedeutung gewinnen. Es durfte nicht
schwer sein, eine 90 Kilometer lange Eisenbahn iiber die Tundra
nach Dudinka zu bauen, wenn auch der Erdboden bestandig ge
froren ist. Man tann dann beliebig grohe Kohlenmengen nach dem
lenissei schaffen, was fiir die Dampfschiffahrt auf diesem mcichtigen
Fluh von grohter Vedeutung sein wird.
Iv lcingerem Verweilen war leme Zeit: wir muhten weiter
und cmterten ungefahr 2 Kilometer sudlicher an der Insel
Kabatslij (Kneipe). Dort hatten wir nachts ziemlichen Seegcmg,
der unausgesetzt an der Anlerlette riittelte, und eine steife Brise
aus Nordosten verursachte eine greuliche Krappsee. Merlwiirdig,
dah man sich selbst auf dem lenissei vor dem Anterschleppsn hiiten
muh und dah es so schwierig ist, hier einen guten geschiitzten Hafen
zu finden.
6. September. Am Morgen setzten wir unsere Fcchrt durch
die einformige, flache Landschaft fort. Der Fluh windet sich zwi
schen immer gleichen Ufern auf beiden Setten. Nber dem all
mcihlich abfallenden Sandstrand, der oft mit kleinen Steinen be
deckt ist, erhebt sich eine etwas steilere, aus Sand und Kies be-’
stehende Voschung, an deren oberem scharfen Rand Gras, Moos
und der Wald beginnen. Vis an diesen Rand steigt der Fluh in
jedem Jahr: der Hohenunterschied karm mehr als 10 Meter be
tragen.
Es ist auffallend, wie viel hoher und steiler liberal! fluhauf
warts das Ostufer des Flusses ist gegenuber dem Westufer. Man
karm das, wie ich schon sagte, hier, wo es nur loses Gestein gibt,
nur der Wirlung der Erdumdrehung zuschreiben. Wahrend wir
langs des Ufers fluhaufwarts gletten, giiible ich dariiber nach. Der
bekcmnte Naturforscher von Våer hat zuerst auf diese merkwiirdige
Erscheinung bei den russischen Flussen aufmertsam gemacht und sie
als Wirlung der Erdumdrehung erllcirt: dies rief selbstverstandlich
viel Widerspruch hervor. Vesonders mnh ich an eine Abhcmdlung
denken, die ich einmal las: der deutsche Ozecmogravh lovpritz suchte
darin durch mathematische Verechnung zu bemeisen, der Einfluh der
Erdrotation auf rinnendes Flnhwasser tonne nur dazu fiihren, dah

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