- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
124

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VIII. Von Dudinka zur Kureika

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124 Achtes Kapitel.
das Wasser im Fluh sich ein wenig schrag stelle, so dah es an der
rechten Seite etwas HSHer stehe als cm der linken, aber sonst lonne
es teine Wirlung haben und die erodierende Kraft des Flnsses miisse.
seiner Meinung nach, anf beiden Seilen des Vettes genau gleich sein.
Ja, so war es, soweit ich mich dessen jetzt noch erinnern karm.
Aber lovpritz beging dabei einen Fehler, indem er cmnahm, dah
das Fluhwasser in allen Tiefen und in der ganzen Breite des Flusses
mit der gleichen Geschwindigkeit strome. Ware dies der Fall, so
wurde seine Veweisfiihrung richtig sein. Da dies aber in der Natur
nie geschieht, so trifft seine Vehcmptung nicht zu, besonders dann
nicht, wenn der Fluh breit ist. Man stelle sich vor, der Flnh durch
striime einen Vinnensee, so ist sofort klar, dah die Stromung sich
nicht gleichmahig über die ganze Breite des Sees verteilen tann,
dah aber das fliehende Wasser geråde infolge der Erdrotation sehr
geneigt sein muh, sich an der rechten Seite des Sees hinzuziehen,
besonders in hohen nordlichen Bretten. Nhnlich muh es auch in
einem bretten Fluh sein. Das Wasser flieht nicht in der ganzen
Breite des Flusses gleich schnell: daher wird das am schnellsten
stromende Wasser die Neigung haben, nach der rechten Seite des
Flusses zu gehen und an ihr entlcmg zu fliehen. Die starlste Stro
mung trifft man daher in der Regel auf dieser Seite. Vedentt man,
dah die trcmsportierende und daher auch erodierende Fahigteit
des Wassers mit der sechsten Potenz dor Geschwindigkeit zu
nimmt, so ergibt sich, dah das Fluhbett am rechten Ufer am
tiefsten ausgegraben sein muh und dah die Stromung dort am
ftcirkften nagt. Ist der Fluh verhciltnismahig schmal und tief,
dann tritt das meniger hervor, meil der Unterschied zwischen der
Geschmindigleit des stromenden Wassers geringer ist. Man karm
sich also nicht wundern, dah Hei einem so bretten und seichtew
Fluh wie dem lenissei ein groher, auffallender Unterschied zwischen
dem rechten und dem linken Ufer überall dort zu beobachten ist, wo
sich loses Material befindet, so dah die Erosion verhaltnismahig
leicht vor sich geht.
Anstehendes Gestein tritt hier nirgends auf, nur Sand und
Ton. An vielen Steilen sah ich hoch oben in den Sand- und Ton
terrassen langs des Flusses horizontale Schichtbildung. Das meiste
ist unterseeische Ablagerung: dieses ganze flache Land ist ehemaliger
Meeresboden, den, geologisch gesprochen, vor noch nicht langer Zeit

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