Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Aufenthalt in Stockholm. — Weitlaufigkeiten bei der Zollklarirung in Petersburg. — Der Minister Graf Cancrin. — Admiral Krusenstern. — Baron Wrangel. — General Schubert. — Der Minister Graf Speranski. — Russisches Theater
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erhielten auch von ihm einen offnen Brief, worin wir allen Postbeamten
zu rascher Beförderung empfohlen wurden, und dies war natürlich für
uns von großer Wichtigkeit, denn es ersparte uns Zeit, und wir durften
nicht fürchten, irgend einer Chikane ausgesetzt zu sein.
Da wir von St. Jekathrinenburg aus längs dem Ural nach Norden
reisen wollten, wo der reiche Demidoff die große Fabrik (Savod) Nischne
Tagilsk und mehrere Gold- und Platinawäschen besitzt, so besuchten wir
den Chef seines Comptoirs, Herrn Kolonoff, der uns Briefe an den
Verwalter dieses Ortes mitgab. Unter vielen Kunstsachen und Kostbarkeiten
des Demidoff’schen Palastes zeigte er uns auch einen eleganten, runden
Tisch mit einfachem Fuß von Jakaranda und zwei mit geschliffnem
Malachit belegten Tischplatten, von welchen die unterste ungefähr vier, die
oberfte zwei Fuß Durchmesser hatte (was wir mit dem Namen „Kammerdiener“
bezeichnen), und machte uns dabei auf einen eingeritzten Kreis an der
untersten Tischplatte aufmerksam, von welchem er uns folgende Anekdote
mittheilte: „Bei dem Feste, welches der Fürst Karl von Schwarzenberg
den 1. Juli 1810 aus Anlaß von Napoleon’s Vermählung mit der
Erzherzogin Marie Luise gab, entstand bekanntlich ein furchtbares Feuer im
Ballsaal, wobei die Fürstin Pauline von Schwarzenberg, eine Tochter
des Herzogs von Aremberg, ihr Leben verlor. Napoleon, welcher selbst
bei dem Feste zugegen war, ermunterte persönlich die Löschmannschaften,
und da er sich dem Feuer stark ausgesetzt hatte, empfand er einen heftigen
Durst. Er eilte deshalb in das in der Nähe befindliche Palais des Fürsten
Demidoff und bat sich ein Glas Wasser aus. Man brachte eine Flasche
Champagner und ein Glas, und setzte Beides aus den in Rede stehenden
Malachittisch. Der Kaiser trank, setzte dann das Glas wieder aus den
Tisch und eilte nach der Brandstätte zuruck. Kolonoff rißte nun einen
Kreis in den Malachit rings um den Fuß des Glases, um dadurch die
Erinnerung an diesen kaiserlichen Besuch zu bewahren, und jeder von den
Anwesenden trank aus demselben Glase, aus welchem der Kaiser getrunken
hatte, bis die Flasche geleert war.“ Im Bergwerkscorps hatten wir eine
Menge großer Platina-Klumpen gesehen, und namentlich einen großen
Klumpen gediegenen Goldes, der ungefähr vierzig russische Pfund wog.
Da nun Rußland auch reich an Silber und den meisten anderen Metallen
ist, so äußerte ich gegen Herrn Kolonoff, Rußland sei das reichste
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