- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Aufenthalt in Stockholm. — Weitlaufigkeiten bei der Zollklarirung in Petersburg. — Der Minister Graf Cancrin. — Admiral Krusenstern. — Baron Wrangel. — General Schubert. — Der Minister Graf Speranski. — Russisches Theater

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Land in der alten Welt, und da man, wie ich gehört, jetzt sogar Champagner
aus Astrachantrauben bereiten gelernt habe, so fehle ihm nichts
weiter an den Herrlichkeiten der Erde, als daß es auch Diamanten
erzeugte. Er entgegnete: „Die werden sich auch wohl bald finden.“ Und
wirklich schien diese Erwartung bald nachher, während Herrn v. Humboldt’s
Aufenthalt im Ural, in Erfüllung gegangen zu sein.

Im Hause unsers Ministers, des Barons Palmstjerna, wurden wir
besonders gastfrei aufgenommen, ebenso bei dem Banquier Baron Stieglitz,
dessen Sohn kürzlich von der Universität Dorpat zurückgekommen war,
und bei dem schwedisch-norwegischen General-Consul Sterky, welche Letzteren
uns mehrmals nach ihren schonen Landsitzen einluden, wo wir stets
die ausgesuchteste Gesellschaft und die geschmackvollste Bewirthung fanden.
Die Umgegend von Petersburg ist wegen der vielen Inseln, aus welchen
die Stadt angelegt ist, von Natur recht hübsch, doch hat sie namentlich
durch Kunst bedeutende Verschönerungen erhalten. Wir besuchten an
einem Sonntag Abend den großen, prachtvollen Garten des Sommerpalastes,
in dessen schattigen Alleen ein großer Theil von Petersburgs
beau monde spazieren ging, und der mit vielen Marmorstatuen und
Flora’s herrlichsten Erzeugnissen geschmückt war. Bei reicheren Familien
befindet sich immer in der Nähe eines Fensters im Gesellschaftszimmer
eine prachtvolle Blumen-Etagère. In der Regel trifft man ein Abkommen
mit einem Gärtner, welcher jeden Sonnabend die Etagère mit dem
schönsten, frischen Blumenflor versieht.

Eines Abends besuchten wir das russische Theater, wo ein französisches
Stück in fünf Acten, und darauf ein Singspiel, beide ins Russische
übersetzt, gegeben wurden. Obwohl wir vom Dialog nicht viel verstanden,
so unterhielten wir uns doch vortrefflich. Declamation und Mimik waren
lebhaft und natürlich, und die Action frei und ungezwungen, sodaß mir
eine Vergleichung des ganzen Spiels mit dem französischen sehr nahe lag.
Ueberhaupt glaubte ich eine ziemlich große Aehnlichkeit zwischen den Russen
und den Franzosen zu finden; denn beide Völker sind sehr lebhaft, redselig
und von leichter Sinnesart. Die Miethkutscher, die Fährleute können
einander nicht nahe kommen, ohne daß ihnen der Mund überläuft. Sie
sprechen mit Heftigkeit und unter lebhaftem Geberdenspiel, als ob sie von
Leidenschaft aufgeregt wären. Die Matrosen aus den Schiffen, die

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