Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Aufnahme in Irkutsk. — Markt in Maimatschin. — Chamba Lama. — Der General-Gouverneur Alexander Stepanowitsch Lawinsky. — Die Murawieff’sche Familie. — Schicksale der Verbannten. — die Oberstin Börresen. — Russische Ostern. — Reise nach Jeniseisk auf den Flüssen Angara und Werchne-Tunguska
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5. Kap.) Der lamaische Gottesdienst. 65
Der Himmel war azurblau, und in dem klaren Sonnenfchein glitzer<
ten die mit Reif bedeckten Nadelbaume an beiden Ufern des See’s, als
ob sie mit tausend Diamanten besetzt waren. Durch die Stadte Werchne»
Udinsk und Selenginsk tamen wir den 15. Februar nach der rusfischen
vormaligen Grenzftstung, jcht Stadt Troitzko-Tawsk, welche 4 Werst
von der Grenzstadt Kiachta entfernt liegt, und wurden bei dem Pristaw
(Obersten) der Kosaken, Iwan Philippow Ostrowski, einlogirt, einem den
Umstanden nach ziemlich gebildeten Manne, welcher Mongolisch verstand
und die russische geistliche Mission, die alle zehn Jahre nach Peking ge«
schickt wird, begleitet hatte. Gr erzahlte uns mancherlei von seiner Reise
nach Peking, und lieh uns ein paar Beschreibungen von Reisen in China,
welche von legor Timkowski in den lahren 1820 und 1821, und von
dem Priester lakinth, der sich zehn Jahre in dem rusfischen Kloster in
Peking aufgehalten hatte, gemacht, und im Jahre 1828 in Petersburg
erschienen waren. *) Am 18., welches der erste Festtag war,
der russische Zolldirector zu einem festlichen Mittagsmahl bei Sargutschei,
dem obersten Beamten in dem chinesischen Grenzstadtchen Maimatfchin.
Dieser hatte einen gelben Stein oben an der Mutze. womit sein Rang be
zeichuet wird, welcher nur dem eines rusfischen Lieutenants gleichkommen
soll. Alle drei Jahre wird ein neuer Sargutschei von Peking nach Mai
matfchin gesandt. Die Entfernung zwischen dieser Stadt und Kiachta
betragt nur 300 Schritt, und die Grenzlinie zwischen dem rusfischen und
dem chinesifchen Territorium ist blos durch einige halbverfaulte spanische
Reiter angedeutet. Den 22. begaben wir uns aus die Ruckreise, und be
suchten den 23. Chamba Lama, den Oberpriester der Buraten (s. S. 56),
der dem Dalai Lama im Range zunachst steht. Er war von dem Nat
schalnik in Werchne-Udinsk davon benachrichtigt worden, dah wir ihn an
einem bestimmten Tage besuchen wurden und dem lamaischen Gottesdienst
beizuwohnen wunschten. Wir wurden mit einer larmenden Musik von drei’
hunderi Lama’s, die in ihrem festlichen Ornat mit ihren vielen wun»
derlichen Blasinstrumenten, Gongs und Triangeln, mit
ihren langen lakirten Stangen, an deren obersten Enden sich grotze runde
Holzscheiben mit Sonne, Mondund anderen seltsamen Figuren befanden, und
’) Die Chinesen werden von den Russen Chitaiski gmannt, welches
Sclaven bedeuten soll; sie stlbst nennen sich Nikanetz.
Hansteen, Reise. 5
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