- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
178

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

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178 Der kalmuckische Knss Tiumen. 18. Kap.
Namens Maximilian Behagel, beschaftigt gewesen war, mittelst zweier
Barometer den Hohenunterschied zwischen dem schwarzen und caspischen
Meere zu bestimmen. Es ist namlich eine merkwurdige Erscheinung. dast,
obwohl das caspische Meer ein Binnenste ist, der lemen Ausgang nach
dem Meere hat, und die grotze Wolga, der Ural und mehrere kleine Flusse
in denselben munden, dennoch die Oberflache desselben niedriger liegt als
die des schwarzen Meeres. Dieses Phanomen latzt sich allein daraus er
klaren, dast ein grosier Theil des zustiestenden Waffers von den umliegen
den Sandfiachen eingesogen wird und verdunstet*). Parrot kam aus
Grusten und hatte mich vergebens in Baku, Tiflis und Astrachan zu
treffen gehofft, woran mein durch die Cholera in Orenburg verzogerter
Auftnthalt Schuld gewesen war. Ich überredete ihn, die zehn bis zwolf
Werst zum Knas Tiumsn, dem ich mich hatte anmelden laffen, mit mir
zuruckzukehren, damit wir so Gelegenheit erhielten, einander das Resultat
unserer Reisebeobachtungen mitzutheilen. Dies machte meinen Auftnthalt
daselbst weit angenehmer, zumal ich ihn als Dolmetscher bei dem Knas
brauchen konnte, der das Russische ebenso gut wie Parrot verstand. Knas
Tiumsn war ein groper starker Mann, hatte als Oberst die Kriege gegen
Napoleon mitgemacht und unsern Konig Karl Johann gesehen, als dieser
noch als Kronprinz von Schweden und Norwegen Kriegsoperationen in
Deutschland leitete. Er war der gastfreiste, hoflichste und liebenswmdigsts
Wirth von der Welt, dessen Tafel ganz den europaischen Sitten gemast
eingerichtet war. Er zeigte uns unter seinen Waffen einen von den be
ruhmten damascirten saraeenischen Sabeln, deren ungewohnliche Scharfe
unter Andern Walter Scott im «Talisman" beschreibt. Der Knas behaup
tete, da§ man mit demselben einen grohen Schiffsnagel zerhauen konnte, ohne
datz er eineScharte bekåme. Ich hatte ein hubsches Kongsberger Garten
messer bei mir, mit welchem ich Spane von einem Schlussel schneiden
konnte. Dies setzte ihn in Grstaunen, und als ich mich erbot, mit meinem
Messer einen Span von seinem Saracenersabel zu schneiden, hielt er dies
fur eine Unmoglichkeit. Ich bewies ihm indesi, dast, wenn ein Sabel einen
starken Hieb aushalten soll, und man mit einem Gartenmesser ein dicles
*) Durch genaue geometrische Messungen hat man im Jahre 1837
gefunden, dasi die Oberflciche des caspischen Meeres 832/ g englische Fusi
unter der Oberflciche des asowschen liegt.

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