Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Aufenthalt in Astrachan. — Ehrensache mit einem russischen Lieutenant. — Ein indischer Fakir. — Persischer Bombast. — Naturwunder in Grusien und Schirwan. — Das ewige Feuer. — Naphta-Quellen. — Wachsende Berge. — Der Argonautenzug strandet auf dem Eise
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9. Kap.) Oberst Rehbinder. Cin Fakir. 185
sich hierauf in einem Brauhause im Hose ein. Nach Verlauf von vier
bis sims Tågen kam unser Bediente Nielsen eines Morgens lachend ins
Zimmer und erzahlte, dasi sie jetzt abmarschirt waren, indem er bemerkte,
dah das Logis im Brauhause ganz passend fur sie gewesen sei. denn am
Abend vor ihrem Abgange hatten sie sich so total betrunken, dasi Drei von
ihnen die Nacht über bewuMos am Boden in der Brauerei und der Vierte
drausten im Rinnstein lag. So hatte denn diese Ehrensache teine weiteren
Folgen. Vald nachher wurden wir zu Rehbinders eingeladen und ver
lebten einen besonders angenehmen Abend in dieser liebenswurdigen Fa<
milie, wobei wir mit seiner hubschen Frau, die, wie ihr Gåtte, von deut
scher Familie war, und mit ein paar kleinen reizenden Tochtern bekannt
wurden.
In Indien giebt es bekanntlich MenscheN, welche durch freiwillige
Uebernahme von allerlei Peinigungen einen hohen Grad von Heiligkeit,
sowie den Anspruch aus eine besondere Gluckseligkeit nach dem Tode zu
gewinnen glauben. Sie leben in der Ginsamkeit und heisten F aki re
(Butzende). Einige von ihnen Halten einen oder beide Arme so lange in
die Hohe, bis sie steif werden oder absterben; Andere drucken die Hande
so lange zusammen, bis die Nagel durch die Handflache wachsen; noch
Andere liegen aus Brettern, die mit scharfen Nageln besetzt sind. Man
erzahlte uns nun, datz in einem offenen Schuvpen auf dem Markte seit
vielen lahren ein solcher indischer Fakir lage, und wir bekamen Luft, ihn
zu sehen. Wir nahmen einen Arbeitsmann an, um uns zu ihm zu ffih
ren, und als er uns die Thure ossnete, welche unverschlossen war, sahen
wir nichts Anderes, als ein schmutziges Fell. welches flach aus der Grde
lag. Unser Begleiter gab darauf einen Laut von sich. vermuthlich den
Nåmen des Hindu, und wir sahen zu unserem Erstaunen, wie das Fell
sich hob und unter ihm eine menschliche Gestalt sich zeigte, welche allmalig
eine Hende Stellung annahm, mit ausgestreckten Armen das Fell in die
Hohe hob und uns mit einem wilden Vlicke aus einem Paar von uuter
laufenem Blute gerotheten Augen anstierte. Seine Hautfarbe war beinahe
kaffeebraun, theils von Schmutz, theils in Folge des Hinduschen Racen
unterschieds. Man hatte uns gesagt, da§ der grostte und einzige Genu§.
den man ihm bereiten konnte, ware, ihm Schnupstabak zu geben. Wir
überreichten ihm daher eine Dute mit Schnupstabak, und diest ergriff er
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