Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Aufenthalt in Astrachan. — Ehrensache mit einem russischen Lieutenant. — Ein indischer Fakir. — Persischer Bombast. — Naturwunder in Grusien und Schirwan. — Das ewige Feuer. — Naphta-Quellen. — Wachsende Berge. — Der Argonautenzug strandet auf dem Eise
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184 Ein Abenteuer. s9. Kap.
des Orts, beklagt und Genugthuung verlangt habe, weshalb sich dieser
mit seinem Adjutanten Kufter zur Untersuchung der Sache eingefunden
hatte. Ich erklarte, datz ich an dem Vorfall unschuldig ware, da er sich
ohne mein Wiffen, noch ehe ich aufgestanden, zugetragen, und Due
aus Besorgnitz, ich mochte durch den Larm aus meinem Schlafe geweckt
werden, sich genothigt gesehen hatte, diese Personen aus irgend eine Weise
zu entfernen, zumal da er wufte, datz ich mehrere Jahre an Schlaf»
lofigkeit leide, und daher der Ruhe bedurfte. Nach langem Hin- und
Herreden wurde die Sache dahin entschieden, datz sich der russische Lieu«
tenant mit einer Ehrenerklarung seitens Due’s begnugen solle. Nach
einigem Bedenken erklarte hierauf Due aus Russisch, „dah, wenn er ge
wutzt hatte, dah der Klager ein Officier sei, was er weder aus seinem
Anzuge, noch aus seinem Venehmen hatte ahnen konnen, so wurde er ihm
die gewaltige Ohrfeige nicht gegeben haben."
Hiermit, erklarte Rehbinder, tonne der Klager sich zuftieden geben.
Aber dieser blieb noch eine Zeit lang stehen, als ob er etwas aus dem
Herzen hatte, welches ihm beschwerlich fiele auszusprechen, und autzerte
endlich, „datz es ihm doch schiene, als musite er eine kleine Entschadigung
sur die Ohrfeige haben, z. B. 5 Rubel (etwa 2 Thaler)." Kaum waren
ihm diese Worte entschlupft, als Oberst Rehbinder hochst unwillig (aus
Russisch) rief: „Pfui, das ist schandlich!" Due verweigerte ihm diese
Entschadigung, und er muhte gehen. Spater stellte ich Due vor, Wie er
dadurch, datz er die verlangten 5 Rubel gegeben, vollig als Sieger aus
der Affaire hervorgegangen ware, denn durch die Annahme des Geldes
hatte die Person vollstandig bewiesen, datz die Ohrfeige nicht am unrech
ten Orte angebracht war. Oberst Rehbinder war auch beschamt über
diesen Ausgang und autzerte, nachdem sich der Lieutenant entfernt hatte:
„Diese Begebenheit konnte Ihnen leicht, meine Herren, eine unvortheil
hafte Meinung von dem Ghrgefuhl eines russischen Officiers geben. Aber
diese Leute sind einsache Bauernburschen, denen, wenn sie zwolf Jahre
als gemeine Soldaten und spater als Unterosficiere gedient haben, ohne
datz ein einziges Mal über ihre Auffuhrung Klage gefuhrt worden ist, der
Rang eines Lieutenants gegeben wird, worauf man sie zu Besehlshabern
aus irgend einer von den kleinen Redouten hier aus der Sudgrenze macht,
niemals aber in die Linie einreiht." Die erwahnten Lieutenants logirten
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