Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Abreise von Astrachan. — Die Herrnhuter-Stadt Sarepta. — Deutsche und französische Colonien langs der Wolga. — Beschwerliche Winterbahn. — Dänische Familie in Saransk. — Bekannte in Moskau. — Baron Schilling von Canstadt. — Chinesische Schriftsprache. — Die Fabrik Ischora. — Audienz bei Kaiser Nikolaus I. und der Kaiserin in Petersburg. — Die Minister Speranski und Cancrin
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Abschiedsvisiten. Kap.
214
Gleichgiltigkeit anzulegen und in den Schattcn zu treten, damit das ganze
Licht auf das Hauvt fallen kann, welches noch die Krone tragt.
Kurz vor unserer Abreife machten wir Abschiedsbesuche bei einigen
Ministern. Speranski (vergl. S. 17) lietz sich eine Erlauterung über
Das geben, was man jetzt von dem magnetischen Zustande der Grde
wutzte und was ich in Sibirien ausgerichtet hatte, nm neue Materialien
zur Erlangung einer genaueren zu sammeln, fasite Alles mit
einer ausnehmenden Leichtigkeit auf, und sprach mit Warme und grund’
licher Kenning von Sibirien. Kurz, in seinem Wesen zeigte sich, wie
vor zwei lahren, Verstand, Feinheit und Freundlichkeit, aber von dem
vornehmen Manne fuhlte man nichts. Er dankte uns dafur, dast wir ihn
nicht vergessen hatten. Ich fuhlte mich wohl und, durch seine lebhafte
Theilnahme ermuntert, druckte ich mich in der franzosischen Sprache mit
mehr Leichtigkeit als gewohnlich aus, Due zu mir sagte, er ware
aus meine Ezposition stolz gewesen.
Von Speranski gingen wir zum Zoll- und Finanzminister Grafen
Cancrin. Vei ihm trasen wir den General Suchtelen (einen Sohn des
Ministers in Stockholm), welcher zum Kriegs-Gouverneur in Orenburg
ernannt war, und der uns dadurch überraschte, datz er uns Schwedisch
anredete. Als Mitglied einer Commission, welche beaustragt war, Vor
schlage zur Regulirung des norwegischen Ma§ - und Gewichtssystems zu
machen, fragte ich Cancrin, ob man wohl ein wenig von der Platina zu
kausen bekommen tonnte, welche in grosier Menge langs der Ostseite des
Ural-Gebirges gefunden wird, und wovon man angesangen hatte, Rubel
zu pragen. Er erwiderte, dasi er mir einige Pftmd v erehren wollte.
Ich bemerkte, dH, da es die Absicht sei, dasselbe zu einem Originalmatz
fur die norwegische Langeneinheit anzuwenden, die Regierung es bezah
len wmde. „Gut, aber wollen sie nicht selbst etwas haben?" Ich
verneigte mich. „Wie viel Pfund wollen Sie haben? Drei, vier
Pfund?" Ich erwiderte: „Wie Ew. Gxcellenz befehlen." „Funf,
sechs Pfund?" wiederholte er, und ich antwortete wieder lachelnd: „Wie
Ew. Excellenz befehlen." Er schrieb einige Worte aus einen Zettel, gab
diesen einem Bedienten, und am nachsten Morgen brachte mir ein Berg-
Officier zwei Flaschen: die eine, acht Pfund rohes Platina in gromen
Kornern, manche so wie Kirschkerne, enthaltend, die andere, weit
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