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Kerner hat nach diesen Gesichtspunkten die samenfressenden
Vögel in drei Gruppen geteilt, worauf ich unten zurückkommen
werde.
Haben die bisherigen Untersuchungen die grösste
Aufmerksamkeit der Frage nach der mechanischen Beschädigung der Samen im
Verdauungskanal der Vögel gewidmet, so ist die Gefahr ihrer
Zerstörung durch die chemische Wirkung der Verdauungssäfte bisjetzt
fast gar nicht beachtet worden. Und doch läuft ja bekanntlich
alles darauf hinaus, dem Samen bei seiner Passage durch den
Darmkanal möglichst viele Nährstoffe zu entziehen.
Ausser dem allgemeinen Verlaufe wissen wir von der eigentlichen
Verdauung und Resorption der Nahrung im Magen und Darm der
verschiedenen Vogelgruppen eigentlich nichts. Am wichtigsten sind
aber doch die Prozesse, welche die Stärke des Samens in Zucker
verwandeln, viel weniger wichtig dagegen bei den samenfressenden
Vögeln die. welche das Eiweiss und die Fettstoffe verdauen und
resorbieren. Direkte Experimente über die Widerstandsfähigkeit
verschiedener Samen liegen nicht vor: aber es liegt in der Natur
der Sache, dass hierbei einige Samen getötet werden. Ist diese
Annahme richtig, so ist es auch offenbar, dass man nach
Keimversuchen mit Samenproben aus Magen und Speiseröhre nicht exakt
beurteilen kann, ob Samen den Darmkanal von Vögeln passieren
können, ohne die Keimfähigkeit einzubüssen.
Es könnte vielleicht einiges Interesse haben, hier die
Keimversuche zu erwähnen, die Rostrip 21. S. 34’ mit den Samen
anstellte. die durch eine Kuh gegangen waren. Teils sind sich, wie
schon oben angedeutet, die die Verwertung der in den Samen
be-tindlichen Nährstoffe bezweckenden Prozesse w ahrscheinlich bei
Säugetieren und Vögeln recht ähnlich, teils zeigen diese Experimente,
dass die Samen, die viele Vögel aus den Exkrementen unserer
Haustiere auilesen, in vielen Fällen ihre Keimfähigkeit bewahren.
Unter den durch den Magen der Kuh gegangenen Samen keimten 52
-von 3,355 untersuchten Solanum nigrum-Samen, 51 % von 1,270
Chenopodium album-Samen, 49% von 377 Stellaria nifrfw-Samen und
87 % von 125 Plantago mq/or-Samen. Diese Experimente ergeben
ja einen überraschend hohen Prozentsatz von keimfähigen Samen.
Da es sehr wichtig ist. die Fähigkeit der einzelnen Vogelgruppen,
die Samen zu zerkleinern, recht zu beurteilen, verdient das von mir
untersuchte reichhaltige Material auch in dieser Hinsicht näher
studiert zu werden. Wie die meisten andern Forscher, die sich bisher
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