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Ausser der schon erwähnten Erscheinung an den Petasiles-Blattern
seien hier einige andere Eigentümlichkeiten in der Funktion der
Schliesszellen angeführt. Es sind schon viele Untersuchungen über
die Rolle der Spaltöffnungen als Regulatoren der Transpiration
gemacht worden, und ihre grosse Bedeutung als solche kann nicht
in Abrede gestellt werden. Doch ist es keine ausnahmslose
Regel, dass sich die Spaltöffnungen bei zu starker Transpiration
schliessen. MoriscH fand, dass dieselben bei Syringa vulgaris,
Eupatorium cannabium, Salix und Impatiens noli langere bei zu
starker Transpiration sich nicht schliessen, sondern im Gegenteil,
je nachdem das Austrocknen fortschritt, sich immer mehr öffnen.
Dies ist ja dieselbe Erscheinung, die ich bei den Petasites-Blättern
gefunden hatte. Um zu untersuchen, ob dies allgemein ist, habe
ich im Sommer 1914 einige Versuche angestellt.
Mitte Juni untersuchte ich mittels Infiltration die Spaltóffnungen
einiger Trifolium-Blätter, die einem teils niedrigen humusreichen,
teils höheren humusarmen Kleefeld entnommen waren. Hier war
der Klee infolge der anhaltenden Dürre klein und hatte nachmittags
in der Regel hängende Blätter. Der auf dem humusreicheren Teile
des Feldes wachsende Klee, der sich folglich leichter Wasser ver-
schaffen konnte, war kräftiger und durchaus turgescent. Es zeigte
sich nun, dass die Blätter der mageren Stellen, die also am meisten
Transpirationsschutz bedurften, durchgängig offnere Spaltöffnungen
als diejenigen hatten, die sich leichter Wasser verschaffen konnten.
An den hängenden Blättern standen die Spaltöffnungen fast ganz
offen, und die Blätter waren folglich der Trockenheit preisgegeben.
Dies war nicht auf ein begrenztes Stück des Feldes beschränkt,
sondern überall anzutreffen.
Mehrmals fand ich, dass die Spaltöffnungen der Blätter von Quercus
robur, Sorbus aucuparia und Populus tremula auf der Sonnenseite
der Bäume offener als die auf der Schattenseite waren.
Diese Eigentümlichkeit, dass die Spaltöffnungen sich bei Wasserver-
lust öffnen, ist jedoch nicht allgemein. Ich sammelte von verschie-
denen Pflanzen eine Menge grüner Blätter und liess sie im Sonnen-
schein liegen, während ich in kurzen Pausen die Stellung der Spaltöff-
nungen untersuchte. Im allgemeinen zeigte es sich, dass sie sich, je
nachdem das Austrocknen fortschritt, immer mehr schlossen. Nur
bei Epilobium angustifolium und Scobiosa arvensis öffneten sich die
Spaltöffnungen zu Beginn des Austrocknens, worauf sie sich aber
wieder schlossen.
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