- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 18. 1924 /
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II. Geschichtliches.

Der Begriff Soredium stammt vom Vater der Lichenologie, ACHARIUS,
der im Jahre 1803 in seinem "Methodus", dem ersten grundlegenden
Werk der Flechtenmorphologie, die erste eingehendere Beschreibung
dieses wichligen Organtypus gab.’ In seiner morphologischen Ein-
leitung (S. xx—xxm) beschreibt er erst die “Propagula*, “corpuscula
illa organica subrotunda, libera, ad thalli superficiem sparsa vel
conglomerata^, dann die *Soredia^, “ex. Propagula in acervulos
congeslis, in primis formantur* (vgl. auch Lichenographia Uni-
versalis [1810] S. 12—13). Wenn auch Acuarius in einzelnen Fällen
auch anderes fälschlicherweise als Soredien aufgefasst hat, unterliegt

?

es keinem Zweifel, dass er eine wenn man die unvollständigen
mikroskopischen Hülfsmittel seiner Zeit in Betracht zieht — recht
klare Auffassung der Soredien gehabt hat. Er hat sie auch syste-
matisch gut verwertet, und seine Beschreibungen der Arten enthalten
im allgemeinen gute Angaben auch über die Soredienproduktion.

Schon zu Lebzeiten Acuartus’ begann bekanntlich eine starke
Reaktion gegen seine systemalischen Arbeiten. In den Jahren 1808—
1810 publizierte FLoEnkE mehrere kleinere Abhandlungen (FLOERKE
1808, 1809, 1810), in denen er die Meinung verfocht, Acnarıus habe
die Arten zu weitgehend zersplittert und vielfach ganz unbedeutende
Modifikationen derselben Art als verschiedene Arten, sogar aus
verschiedenen Gattungen, beschrieben. FLOERKE war ein gewis-
senhafter und erfahrener Systematiker mit scharfem Blick; in vielen
Fällen halte er unzweifelhaft recht, in anderen dagegen hat ihm
die spätere Forschung nicht beislimmen können. Aber von seinen
Nachfolgern wurde die Reaktion nicht mit derselben kritischen
Besonnenheit weitergeführt; vor allem die bekannte Arbeit von
J. F. W. Meyer (1825) wurde für die weitere Entwicklung der
Lichenologie verhängnisvoll. In dieser Arbeit wurden auf Grundlage
von mangelhaften und unrichtigen Beobachtungen den Flechten-
arten eine fast unbegrenzte Variationslähigkeit zugeschrieben und
die merkwürdigsten Fälle von “Übergängen* zwischen verschiede-
nen Acharianschen Arten beschrieben und auf einer schönen, far-
bigen Tafel abgebildet. Auf die Lichenologie der folgenden Dezen-
nien üble diese Arbeit einen grossen Einfluss aus; ihre wichtigsten
Folgen waren eine sehr kollektive Arlaulfassung und eine weil-

! Schon im “Prodromus“ (1798) hatte AcHArius die Soredien unter dem Namen
“Glomeruli* (S. xvi) ganz kurz erwähnt.

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