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In der systematischen Literatur findet man nur selten Beschrei-
bungen der Soredien und Isidien; die wichtigste Ausnahme bildet
vielleicht die Bestimmungsschlüssel der braunen Parmelien bei
Marne (1910), wo vorzügliche morphologische Analysen der Sore-
dien resp. Isidien bei jeder Art geliefert werden.
II. Allgemeine Charakteristik der Soredien und Isidien.
Es liegt nach meiner Meinung gar kein Anlass vor, die von
AcHARIUS eingeführte Soredienterminologie, die in der ganzen älteren
und einem grossen Teile der neueren systematischen Literatur ver-
wendet ist, zugunsten der Reinke-Darbishire-Bitterschen Termino-
logie zu verändern. Ich gehe hier nicht von Prioritätsgründen aus,
die selbstverständlich der morphologischen Terminologie nicht zu
Grund gelegt werden dürfen, sondern von rein praktischen. Reelle
Vorzüge hat die neueingeführten Terminologie nicht, für ihre Ein-
führung wurde keinerlei Motivierung vorgebracht, und es kann nur
Verwirrung und Irrtümer stiften, wenn man ohne zwingende Gründe
einen bleibenden Widerspruch zwischen älterer und neurer flechten-
systematischer Literatur schafft.
In der folgenden Darstellung werde ich also als Soredien alle
rindenlosen Teile einer Flechte bezeichnen, die eine
ungewöhnlich starke Vermehrung der Gonidien
und infolgedessen Bildung von aus hyphenum-
sponnenen Gonidien bestehenden Ausbreitungs-
einheiten zeigen (vgl. die Abbildungen bei SCHWENDENER,
BrrrER u. a); diese Ausbreitungseinheiten bezeichne
ich als Soredienkórnchen oder Propagula. Ähnliche
Rindendurchbrechungen sind die Pseudozyphellen, die sich
von den Soredien dadurch unterscheiden, dass sie entweder gar
keine Gonidien enthalten (z. B. die unterseitigen Pseudozyphellen
bei Pseudocyphellaria, gewissen Cetraria-Arten ete.) oder nur ganz
zerstreute Gonidien, die keine ungewöhnlich starke Vermehrung
zeigen (z. B. die oberseitigen Pseudozyphellen bei gewissen Parme-
lia- und Cetraria-Arten, die “Spaltöffnungen“ oder *Alemporen*
Dargıshires [1901 S. 6—7] bei Ramalina-Arten |betreffs dieser vgl.
auch BRANDT 1906] und die ganz àhnlichen Bildungen bei einzelnen
! Betrelfs des von VOoGLER zuerst eingeführten Begriffs Verbreitungseinheit oder
besser Ausbreitungseinheit, vgl. SERNANDER 1906, S. 1.
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